Deutschlandpremiere im Düsseldorfer Atelier-Kino: Regisseur Fritz Lang trifft Serienmörder Peter Kürten
In den 1920er Jahren versetzte der Serienmörder Peter Kürten über Monate hinweg die Düsseldorfer in Angst und Schrecken. Im Spielfilm „Fritz Lang“ übernimmt Schauspieler Samuel Finzi die Rolle des Mannes, der wahllos Frauen und Kinder tötete. Am Mittwochabend (6.4.) ist er zusammen mit Kollege Heino Ferch und Regisseur Gordian Maugg Gast der Deutschlandpremiere von „Fritz Lang“ im Atelier-Kino. Vorab verriet er, was ihn gereizt hat, Peter Kürten zu spielen.
„Wann bekommt man schon die Chance, so einen kranken Typen zu spielen“, meint Samuel Finzi. Kürten tötete in den 1920er Jahren über Monate hinweg wahllos vor allem Frauen und Kinder. Durch die Berichterstattung über den „Würger von Düsseldorf“, wurde Regisseur Fritz Lang auf Kürten aufmerksam und reiste an den Rhein, um mehr über den Menschen und dessen Taten zu erfahren, Lang war bis dahin mit Stummfilmen wie „Metropolis“ erfolgreich. Kürtens Geschichte inspirierte ihn zu seinem ersten Tonfilm „M – eine Stadt sucht ihren Mörder“.
Die geschliffene Sprache des Mörders
Regisseur Gordian Maugg nahm die Geschichte als Ausgangspunkt für seine Filmbiografie „Fritz Lang“ (ab 14. April im Kino). Für die Hauptrolle konnte er Heino Ferch verpflichten und für Kürten fragte er bei Samuel Finzi an. Nicht nur auf der Kinoleinwand treffen der berühmte Regisseur und der Serienmörder aufeinander. „Die beiden haben sich auch tatsächlich kennen gelernt“, meint Finzi. Regisseur Gordian Maugg lässt ihn dabei aus den Original Verhörprotokollen zitieren. „Ich hatte den Eindruck, dass Peter Kürten vorgeben wollte, aus einer höheren Schicht zu kommen, als es tatsächlich der Fall war“, glaubt Samuel Finzi „und er wollte gebildeter klingen, als er war. Deshalb war seine Sprache auch so geschliffen amtlich“, resümiert der 50-jährige, der u. a. durch seine Rolle als Psychologe in der ZDF-Serie „Flemming“ einem breiten Publikum bekannt wurde
Zum zweiten Mal in Düsseldorf
Gedreht wurde bereits im September 2014, unter anderem an der Poststraße, die optisch noch sehr an das Düsseldorf der 1920er Jahre erinnert und im Neandertal, wo Kürten einen seiner Morde beging. Für Finzi wurden bei den Dreharbeiten Erinnerungen an seine Zeit am Düsseldorfer Schauspielhaus wach. „Ich wohnte damals bei Kollegen in Oberkassel“, gibt der gebürtige Bulgare zu Protokoll. 1996 heimste der Sohn des Schauspielers Itzak Finzi und der Pianistin Gina Tabakova den Förderpreis der Stadt Düsseldorf für darstellende Kunst ein. Bei soviel Verbundenheit mit der Landeshauptstadt versteht es sich, dass Samuel Finzi natürlich auch zur Deutschlandpremiere am Mittwochabend im Atelier-Kino kommt.
Eine Premiere – zwei Kinos
Die Premiere von „Fritz Lang“ am 6. April im Atelier-Kino, Graf-Adolf-Straße 47, in Anwesenheit der Hauptdarsteller Heino Ferch und Samuel Finzi, sowie des Regisseurs Gordian Maugg ist bereits ausverkauft. Deshalb hat das Bambi-Kino, Klosterstraße 78, in der Klosterstraße eine Nebenvorstellung am gleichen Abend ins Programm genommen. Filmbeginn: 19 Uhr.
Heino Ferch als Fritz Lang.
Fotos: Belle Eproque Films