Düsseldorf: Über 2000 Menschen fordern den Stopp des russischen Kriegs in der Ukraine
Der Himmel über der Landtagswiese in Düsseldorf erstrahlte am Donnerstagnachmittag (3.3.) im Blau der Ukraine, dazu scheint die gelbe Sonne. Es könnte ein schöner Frühlingstags sein, an dem sich Menschen am Rheinufer treffen, um sich über die Lockerungen der Coronamaßnahmen zu freuen. Doch sie kommen vor den Landtag, um ein Zeichen der Solidarität mit der Ukraine zu setzen. Sie sind entsetzt, empört, verzweifelt über das, was Putin den Ukrainer*innen antut. Vor einer Woche begann der Krieg und noch ist kein Ende in Sicht.
Der Düsseldorfer Appell setzt sich sei 1991 als überparteiliches, bürgerschaftliches Bündnis für ein gleichberechtigtes und friedliches Miteinander ein. Der russische Einmarsch in der Ukraine und die Angriffe auf die Bevölkerung haben das Bündnis dazu bewegt, zu der Kundgebung vor dem Düsseldorfer Landtag aufzurufen. Gemeinsam wollen sie der Forderung Ausdruck verleihen, die militärische Invasion in der Ukraine sofort zu stoppen.
„Unsere Solidarität gilt den Menschen in der Ukraine“
Sigrid Wolf, stellvertretende Sprecherin des Düsseldorfer Appells, begrüßte die über 2.000 Teilnehmer*innen, die gekommen waren und dankte für ihre Unterstützung. Einen besonderen Respekt zollte sie den Menschen, die trotz der Gefahr einer Verhaftung in Russland auf die Straße gehen, um gegen den russischen Einmarsch in die Ukraine zu protestieren. Superintendent Heinrich Fucks, Sprecher des Düsseldorfer Appells, verurteile das Vorgehen Putins auf das Schärfste. Russland breche damit unverhohlen das Völkerrecht und die Grundsätze der UN-Charta.
Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller beschrieb, wie wütend der Überfall ihn mache. Obwohl die Städtepartnerschaft Düsseldorf mit Moskau in diesem Jahr das 30-jährige Jubiläum feiern würde, hat er diese auf Eis gelegt. Eine Stadtregierung, die Bürger am Protest hindern würde, mit der könne es keinen Dialog geben, betonte er.
Anja Weber, Vorsitzende DGB NRW, sprach sich gegen Aufrüstung, aber für eine gute Ausrüstung der Bundeswehr aus. Für die Jüdische Gemeinde sprach Michael Szentei-Heise, den besonders die Angriffe der Russen auf Babyn Jar getroffen haben. Die Gedenkstätte in Kiew erinnert an die Ermordung von 33.000 Juden Ende September 1941, die innerhalb von zwei Tagen vollzogen wurde.
Eindrucksvolle Worte fand Achim Radau-Krüger, Geschäftsführer des Jugendrings. Er beschrieb die Angst die der Krieg erzeugt und sich in die Seelen der Kinder einbrennt. In den vergangenen Jahren habe sich in der Ukraine ein junge Demokratie entwickelt. Innerhalb von nur einer Woche habe Putin alle Träume zerstört. „Putin muss aus dem Kreml vertrieben werden, sonst kriegen wir das nicht hin“ rief er den vielen Menschen auf der Landtagswiese zu.
Solidaritätsveranstaltung Samstag, 5. März
Organisiert von den Vereinen Razam und Ridne Slowo findet bereits am Samstag (5.3.) die nächste Veranstaltung statt. Unter dem Titel „Zusammen gegen die russische Aggression. Solidarität mit Ukraine und Belarus“ ist um 14 Uhr Treffpunkt im Hofgarten an der Maximilian-Weyhe-Allee. Nach einer Kundgebung wird es einen Demonstrationszug durch die Stadt geben.