Drei Messerattacken am Wochenende in Düsseldorf
Die Düsseldorfer Polizei verzeichnete am Karnevalswochenende zahlreiche einsätze, darunter gleich drei Delikte, bei denen insgesamt fünf Opfer teils lebensgefährliche Verletzungen durch Messerstiche erlitten. Zwei Vorfälle ereigneten sich in der Altstadt, einer am Düsseldorfer Hauptbahnhof. Der Leiter der Polizeiinspektion Mitte Thorsten Fleiß erklärte am Dienstag (1.3.) zum Verhalten zahlreicher Altstadt-Besucher*innen an Karneval: “Die Kolleginnen und Kollegen waren am vergangenen Wochenende ganz unmittelbar und massiv mit gesellschaftlichen Fehlentwicklungen konfrontiert. Es war oftmals nicht einmal ein Mindestmaß an Anstand erkennbar. Diese Verhaltensweisen, insbesondere die Respektlosigkeiten, sind nicht hinnehmbar. Der Einsatz hat uns viel abverlangt. Nur dem besonnenen Vorgehen der vielen Einsatz- und Rettungskräfte mit ihrer vollen Hingabe ist es zu verdanken, dass die Situation nicht gekippt ist.”
Aktuelle Fahndung
Am Dienstagmorgen (1.3.) veröffentlichte die Polizei die Fahndung nach unbekannten Tätern, die einen jungen Mann am Montagabend (28.2.) um 21:20 Uhr auf der Ritterstraße schwer verletzten. Das Opfer war auf dem Gehweg in Richtung Eiskellerberg unterwegs, als er plötzlich von drei Männern angerempelt wurde. Ohne Vorwarnung schlug einer der Unbekannten dem Opfer ins Gesicht und verletzte ihn durch einen Stich schwer. Der Täter und seine Begleiter entkamen unerkannt. Rettungskräfte brachten den jungen Mann in eine Klinik, wo er operiert und stationär aufgenommen wurde.
Die Polizei sucht Zeugen, die Hinweise zum Geschehen geben können. Der Haupttäter ist männlich, etwa 16 bis 20 Jahre alt, circa 1,70 Meter groß und hat kurze schwarze Locken. Bekleidet war er mit einem dunklen Trainingsanzug. Nach Zeugenaussagen ist sein Erscheinungsbild südländisch beziehungsweise nordafrikanisch. Seine Begleiter können nicht beschrieben werden. Hinweise nimmt das zuständige Kriminalkommissariat 36 unter Telefon 0211-8700 entgegen.
Messerstecherei am Karnevalssonntag
Am Sonntag (27.2.) war es am Burgplatz zu einer Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen gekommen. Zwei Unbekannte sollen in Streit mit einer Personengruppe geraten sein, in dessen Verlauf ein 17-Jähriger, ein 18-Jähriger und ein 22-Jähriger Stichverletzungen erlitten. Das Duo flüchtete. Die drei Verletzten mussten notoperiert werden, zum Teil bestand Lebensgefahr. Die Polizei prüft derzeit die Öffentlichkeitsfahndung mit Bildern aus der Überwachungskamera. Eine Mordkommission wurde eingerichtet. Ein Fahndungsfoto und weitere Informationen finden sie hier.
Düsseldorfer Hbf
Bereits am Freitagabend (25.2.) kam es um 21 Uhr am Düsseldorfer Hauptbahnhof zu einem weiteren Vorfall, bei dem ein 17-jähriger Marokkaner eine Stichverletzung am Oberschenkel erlitt. Zuvor waren der Verletzte und ein 20-Jähriger in der Nähe des Eingangs “Konrad-Adenauer-Platz” in Streit geraten, bei dem ein Messer zum Einsatz kam. Der 17-Jährige wurde mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Der Tatverdächtige wurde später von einer Streife der Bundespolizei im Nahbereich gestellt und zur Wache gebracht. Auch er hatte eine Stichverletzung am Oberschenkel erlitten, betonte aber nicht zu wissen woher diese stammt. Die Wunde wurde durch medizinisches Personal versorgt. Gegen den 20-jährigen Marokkaner wurde ein Strafverfahren wegen der gefährlichen Körperverletzung mittels Messer eingeleitet. Das Messer konnte nicht aufgefunden werden.