Düsseldorf ist solidarisch mit der Ukraine und bereitet sich auf die Aufnahme von Flüchtlingen vor
Oberbürgermeister Dr. Stephan zieht Konsequenzen aus dem Angriff Russland auf die Ukraine. Die Städtepartnerschaft zwischen Moskau und Düsseldorf wird vorerst auf Eis gelegt und auch die Schirmherrschaft über die Deutsch-Russischen Filmtage in Düsseldorf niedergelegt.
Deutsch-Russische-Filmtage
Die Deutsch-Russischen Filmtage finden vom 5. bis zum 28. März im Filmmuseum und der Black Box statt. Die Organisatoren wollen sie trotz des Krieges veranstalten, um einen Einblick in die russische Gesellschaft jenseits der politischen Führung ermöglichen, betonen die Organisatoren. Die Solidarität gelte den Menschen in der Ukraine und in Russland, die sich gegen diesen Krieg positionieren. Die Filmtage sollen einen Beitrag zum Frieden und zum Dialog mit der Zivilgesellschaft sein. OB Keller hatte darum gebeten die Filmtage abzusagen und stattdessen mehr ukrainische Kultur in Düsseldorf zu zeigen.
Städtepartnerschaft
“Der Angriff Russlands auf die Ukraine ist ein beispielloser Akt der Aggression, ein unerträglicher Bruch des Völkerrechts, den wir nur auf das allerschärfste verurteilen können. Wir in Europa, in Deutschland und in Düsseldorf sind nun aufgerufen, solidarisch zur Ukraine und der ukrainischen Bevölkerung zu sein. Dies hat auch ein Treffen mit der ukrainischen Generalkonsulin Iryna Shum gezeigt, die nochmals eindringlich die Lage der Bürgerinnen und Bürger in der Ukraine geschildert hat. Vor diesem Hintergrund bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die offizielle Städtepartnerschaft mit Moskau derzeit auf Eis gelegt werden sollte und werde mich dazu am Montag (28.2.) mit Vertreterinnen und Vertretern der Düsseldorfer Politik austauschen,” betont Keller. Und weiter: “Ich hatte bereits betont, dass der russische Angriff eine schwere Belastung für die Städtepartnerschaft ist. Es ist wichtig, dass der zwischenmenschliche Kontakt zwischen Bürgerinnen und Bürgern nicht abreißt – für den Austausch auf offizieller Ebene sehe ich persönlich derzeit jedoch keine Basis mehr!”
Seine Kritik an dem Angriff Russlands hat Keller in einem Schreiben an seinen Moskauer Amtskollegen Sergei Semjonowitsch Sobjanin zur Sprache gebracht.
Flüchtlinge
Die steigenden Flüchtlingszahlen aus der Ukraine haben dazu geführt, dass sich auch die Stadt Düsseldorf auf die Aufnahme von Menschen aus diesem Gebiet vorbereitet. Da die Unterbringungskapazitäten in Düsseldorf derzeit nahezu erschöpft sind, wird die Anmietung von Objekte wie zum Beispiel Hotels geprüft. Mit der Liga Wohlfahrt fand bereits ein Abstimmungsgespräch über die erforderlichen Maßnahmen statt.
Stefan Fischer vom DRK-Düsseldorf, Sprecher der Liga Wohlfahrt Düsseldorf: “Jetzt ist es entscheidend, sich rasch auf eine geordnete Aufnahme vorzubereiten, natürlich auch in der Landeshauptstadt Düsseldorf. Die sechs Düsseldorfer Wohlfahrtsverbände und ihre angeschlossenen Mitgliedsverbände stehen zur Zusammenarbeit mit Stadt und Land bereit.”