Düsseldorf: Orkantief Zeynep beschert der Feuerwehr zahlreiche Einsätze
Aktualisierung Samstag, 10 Uhr: Wegen Sturmschäden und Aufräumarbeiten ist in Bilk die Mecumstraße zwischen Witzelstraße und Auf’m Hennekamp gesperrt.
Die Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes zum Orkantief Zeynep war gerechtfertigt, denn ab im Laufe des Freitagabends stieg die Zahl der Einsätze der Feuerwehr sprunghaft an. Bis Samstagmorgen (19.2.) ging 320 Notrufe bei der Leitstelle ein. Nach derzeitigem Kenntnisstand wurde niemand verletzt.
Es kam zu abgeknickten Ästen, entwurzelten Bäumen sowie zahlreichen Gebäude- und Sachschäden. Betroffen waren auch städtische Gebäude wie das Technische Rathaus an der Brinckmannstraße und das Bürgerhaus Benrath an der Telleringstraße.
220 Feuerwehrleute sind mit der Abarbeitung der Sturmschäden beschäftigt. Unterstützend sind die Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr im Einsatz. Fachberater des technischen Hilfswerkes wurden hinzugezogen.
Warnung gilt noch bis Samstagmorgen
Weiterhin gilt für Düsseldorf eine amtliche Warnung vor orkanartigen Böen bis 110 Kilometer pro Stunde und im weiteren Verlauf der Nacht von schweren Sturmböen. Die Warnung gilt bis Samstagmorgen um 1 Uhr. Doch auch danach wird es Sturm und starke Regenfällen geben.
Die Feuerwehr rät dringend dazu alle Fenster und Türen zu schließen und Gegenstände im Freien zu sichern. Der Aufenthalt im Freien sollte unterlassen werden. Wer unbedingt unterwegs sein muss, solle insbesondere Abstand von Gebäuden, Bäumen, Gerüsten und Hochspannungsleitungen halten.
Baum stürzt auf Auto
Glück im Unglück hatten am Nachmittag die Insassen eines Fahrzeugs, die auf der Rothenbergstraße in Richtung Hilden unterwegs waren. Auf Höhe der Kreuzung mit der Gerresheimer Landstraße stürzte ein Baum um und beschädigte die Front des Wagens. Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Die Feuerwehr Erkrath zerkleinerte den Baum, um die Straße zu räumen.
Dach abgedeckt
An der Ronsdorfer Straße rüttelte der Sturm so sehr an einem Flachdach, dass es in großen Teilen abgedeckt wurde. Es stürzte auf den Bürgersteig, auf dem sich zu diesem Zeitpunkt niemand aufhielt. Mindestens ein geparktes Fahrzeug wurde beschädigt.
Bürgerhaus Benrath
Nach Benrath wurde die Feuerwehr um 18.42 Uhr alarmiert. Auf circa 70 Quadratmetern hatte sich das Dach des Bürgerhauses an der Telleringstraße gelöst. Rund 20 Quadratmeter fielen auf die Straße und weitere 20 Quadratmeter drohten abzustürzen. Der starke Wind verhinderte die Sicherungsarbeiten der Feuerwehr in der Nacht. Am Samstagvormittag überprüften Fachleute das Dach. Die Statik des Gebäudes ist wohl nicht beeinträchtigt, aber die komplette Dach muss entfernt und neu aufgebaut werden. Die Telleringstraße am Bürgerhaus ist immer noch gesperrt.
Technisches Rathaus
Passanten meldeten gegen 20:30 Uhr lose Fassadenteile am Technischen Rathaus an der Brinckmannstraße. Fassadenteile auf einer Fläche von 25 mal sechs Meter waren abgestürzt, so dass für Sicherungsarbeiten auch die Mecumstraße gesperrt werden musste. Einsatzkräfte der Feuerwehr zogen vor Ort einen Statiker hinzu.
Weitere Einsätze
Gegen 18.13 Uhr wurde der Feuerwehr ein instabiles Baugerüst gemeldet, das durch den starken Wind umzustürzen drohte. Den Einsatzkräfte gelang es das Baugerüst mittel Spanngurte zu sichern. Anschließend übernahm Gerüstbaufirma.
Am Sana-Krankenhaus in Benrath versperrte ein umgestürzter Baum die Zufahrt.
Bahnverkehr
Da die Bahn den Zugverkehr in Richtung Norden bereits am frühen Nachmittag einstellte, strandeten zahlreiche Reisende am Hauptbahnhof. Wann die Züge wieder planmäßig fahren ist noch unklar, da die Strecken erst auf Schäden überprüft werden müssen. Die Bahn hofft im Laufe des Samstag den VErkehr wieder aufnehmen zu können.
Die Rheinbahn teilte um 19:30 Uhr mit, dass die U79 nur noch bis Wittlaer verkehrt, da die Duisburger Verkehrsbetrieb ihren Betrieb eingestellt haben. Die anderen Busse und Bahnen fahren noch, es kann aber zu Verspätungen kommen, da durch Einsätze der Feuerwehr immer wieder Abschnitte und Straßen gesperrt werden müssen.
Höhenretter im Einsatz
Ein vom Sturm unabhängiger Einsatz forderte am frühen Nachmittag auf der Prinzenallee in Düsseldorf-Heerdt die Höhenretter. Ein Monteur stürzte zwei Stockwerke tief in einen Schacht. Die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr und des Rettungsdienstes konnten nicht zum Verletzten gelangen, da der Zugang zum Schachtboden nicht ebenerdig erreichbar war. Zur Erstversorgung wurden Höhenretter zu dem Mann abgeseilt. Der Schwerverletzte wurde anschließend über eine seitlich gelegene Revisionsklappe aus dem Schacht gerettet und in ein Krankenhaus gebracht.