Düsseldorf Oberkassel: Sechster Offener Bücherschrank eingeweiht
In Zeiten von Tablets, E-Books und online Medien erscheinen sie wie kleine Antiquariate in den Stadtteilen. In Oberkassel auf den Werner-Pfingst-Platz steht der sechste „Offene Bücherschrank“ und wenn er so angenommen wird, wie seine fünf Vorgänger in den anderen Stadtteilen, sorgt er für Lesestoff und nette Gespräche.
In jedem Schrank gibt es eine Nutzerordnung mit Hinweisen
Der erste Schrank dieser Art steht seit Sommer 2011 am Rheinufer neben dem KIT (Kunst im Tunnel). Selbst an normalen Wochentagen ist dort ein Kommen und Gehen. Menschen jeden Alters bleiben stehen, prüfen das Angebot oder stellen neue Bücher hinein. Oft kommt es auch zu Gesprächen unter den Nutzern, es gibt eine kostenlose Buchkritik oder ein Tipp, was die Buchliebhaber für lesenswert halten.
Nun steht er auch in Oberkassel
Dass der Schrank in Oberkassel auch zum Kommunikationstreff wird, wünschen sich Gordana und Frank Fuhrmann-Schneider. Durch ihr Engagement wurde nach langem Warten am Freitag (26.5.) der Bücherschrank offiziell eingeweiht und bestückt. Sie lesen selber gerne und viel und der Schrank bietet nun eine gute Gelegenheit, das Gelesene an andere weiterzugeben. Wenn es so läuft wie bei den anderen Standorten, wechselt der Bücherinhalt regelmäßig und bietet ein breites Spektrum von Romanen, Krimis, fremdsprachige Titel und Kinderbüchern.
Die „Offenen Bücherschränke“ in Düsseldorf sind aller gleicher Bauart und vom Architekten Hans Jürgen Greve entworfen und gebaut. Er kümmert sich auch um Reparaturen, deren Notwendigkeit von den ehrenamtlichen Paten gemeldet wird. Vandalismusschäden hat es bisher nicht gegeben.
Auch der Schrank in Oberkassel ist bereits gut gefüllt
Weitere Bücherschränke in Planung
Durch die Zusammenarbeit von Initiativen, Bezirksvertretungen, Literaturbüro, des Kulturausschusses und weiterer Sponsoren stehen bereits sechs Bücherschränke in der Landeshauptstadt. In der Innenstadt gibt es einen am Mannesmannufer, neben dem KIT, in Bilk auf dem Friedensplätzchen, in Gerresheim auf dem Gerricusplatz, im Zooviertel auf dem Schillerplatz und im Übergang von Derendorf nach Pempelfort an der Kreuzung Klever/Jülicher/Collenbach- und Roßstraße.
Maren Jungclaus vom Literaturbüro NRW berichtet auf report-D Nachfrage, dass das Interesse an Schränken groß ist. Aber es braucht Genehmigungen und die Kosten von 7000 Euro für den Schrank an sich müssen auch gestemmt werden. Fest in Planung ist noch ein weiterer Schrank in Grafenberg. Aber auch für andere Stadtteile, wie Kaiserswerth oder im Bahnhofsviertel gibt es bereits Ideen. Die Organisation läuft über die Bezirksvertretungen, die nach Aufstellung auch die Eigentümer der Schränke sind.