Sieg der Borussia Düsseldorf mit prominentem Zuschauer
Vor und nach der Tischtennis-Bundesligapartie gegen den TTC OE Bad Homburg drohte am Sonntag (13.2.) den Borussen akute Nackenstarre-Gefahr. Sowohl Timo Boll, Kristian Karlsson, Anton Källberg, Dang Qiu als auch Cheftrainer Danny Heister sind alle über 1,80 Meter groß und damit nicht gerade klein. Doch bei den Gesprächen mit Ehrengast Dirk Nowitzki, mussten alle Borussen den Blick bis auf eine Höhe von 2,13 Meter schrauben, denn so lang ist der Basketball-Weltstar. Nowitzki wollte seinen Kumpel Timo Boll mal bei der Arbeit zuschauen.
Zum Glück konnten Boll, Källberg und Karlsson die Nackenmuskulatur zwischendurch durch den Blick auf den nur 2,7 Gramm schweren Plastikball entspannen. Und das gelang so gut, dass in Kombination mit den spielerischen Fähigkeiten des Trios ein 3:0 Erfolg über den Tabellenletzten heraussprang. Klar, dass die Düsseldorfer damit ihre Spitzenposition in der Liga verteidigten. Da zeitgleich der Tabellenzweite, der 1. FC Saarbrücken TT, mit 2:3 gegen den TSV Bad Königshofen verlor, beträgt der Vorsprung der Borussen auf den hartnäckigsten Verfolger jetzt sechs Punkte, der auf Platz fünf bereits zwölf. Bei nur noch fünf ausstehenden Meisterschaftspartien in der Hauptrunde ist den Borussen die Playoff-Teilnahme nicht mehr zu nehmen.
Der 3:0 Sieg über das Team TTC OE Bad Homburg, das die „rote Laterne“ der Liga trägt, war aber nicht so deutlich wie es das Gesamtergebnis aussagt. „Es war ein Arbeitssieg. Es gab viel Widerstand, den ich so nicht erwartet hatte“, urteilt Borussia-Manager Andreas Preuß. „Am Ende haben wir absolut verdient gewonnen, auch wenn es Bad Homburg sehr gut gemacht und bis zuletzt gekämpft hat.“
Zu spüren bekam das gleich zum Auftakt Timo Boll, der in seinem Duell mit Rares Sipos bis zum erfolgreich verwandelten Matchball im fünften Satz mächtig gefordert wurde. Dabei musste der 40-Jährige Routinier gegen den 21-jährigen Bad Homburger zwei Matchbälle abwehren. „Ich bin froh, dass Timo jetzt fünf Sätze in den Knochen hat und arbeiten musste. Timo braucht Spielpraxis“, bilanzierte der Borussia-Coach, der das Champions League-Halbfinale kommenden Sonntag in Saarbrücken im Blick hat. Boll ist indes froh, dass er sich wieder voll belasten kann und keine körperlichen Probleme mehr hat.
Källberg machte kurzen Prozess mit Cedric Meissner. Der Schwede diktierte das Aufeinandertreffen mit dem jungen Deutschen nach Belieben und stellte überzeugend auf 2:0.
Karlsons Auftritt gegen Benno Oehme hatte viel Ähnlichkeit mit der Auftaktbegegnung. Der Düsseldorfer gewann die Sätze eins und drei, Oehme die Durchgänge zwei und vier jeweils in der Verlängerung. Karlsson bewies im fünften Satz große Variabilität uns war gegen seine eigentliche Spielweise nicht der dominierende Mann im Angriff, sondern überzeugte mit guten Spielideen, dosierten und exakt platzierten Bällen. „Ich bin sehr zufrieden, dass Kris unter Druck so variabel agiert hat“, lobte Heister.
So war die Borussia trotz harter Arbeit zufrieden. Boll sogar doppelt. „Ich habe mich sehr gefreut, dass Dirk hier war und nun auch mal ein Spiel von mir mit der Borussia live gesehen hat“, meinte der Routinier, bevor er die Halle verließ.
Borussia Düsseldorf – TTC OE Bad Homburg 3:0
Timo Boll – Rares Sipos 3:2 (11:7, 14:16, 11:5, 8:11, 13:11)
Anton Källberg – Cedric Meissner 3:0 (11:8, 11:5, 11:4)
Kristian Karlsson – Benno Oehme 3:2 (11:6, 12:14, 11:9, 11:13, 11:8)