Gaslaternen in Düsseldorf: Stadt richtet Teststrecken ein
10.000 Düsseldorfer Gaslaternen stehen unter Denkmalschutz und sollen dauerhaft erhalten bleiben. Allerdings muss die Stadt die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer gewährleisten, was durch die niedrigere Leuchtkraft der Gaslaternen an einigen Stellen Maßnahmen erfordert.
Das sanfte Licht der Gaslaternen ist weniger hell als das der strombeleuchteten Laternen. Das führt in den Übergängen von hellerleuchteten Hauptverkehrsstraßen in gasbeleuchtete Straßen dazu, dass sich das menschliche Auge einer starken Veränderung der Helligkeit anpassen muss, was nur mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung möglich ist. Aus diesem Grund muss für die Anpassung (Adaption) an ein niedrigeres oder höheres Beleuchtungsniveau ausreichend Zeit vorhanden sein. Die Länge der Adaptionsstrecke hängt von dem Beleuchtungsunterschied und der gefahrenen Geschwindigkeit ab. Aus Gründen der Verkehrssicherheit können Gasleuchten perspektivisch nur in 30er-Zonen weiter stehenbleiben, in Straßen mit einer höheren Geschwindigkeit sollen diese abgebaut werden.
Teststrecken
Zwischen Gangelplatz und Emmastraße in Oberbilk hat die Stadt eine erste Teststrecke eingerichtet. Dort wird gezielt die Verbesserung der Beleuchtungssituation beim Abbiegen getestet. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen in zukünftige Beleuchtungsplanungen einfließen. Auf der rund 50 Meter langen Strecke rund um den Gangelplatz (Flügelstraße und Kirchstraße) wurden Stelen installiert; auf der Emmastraße zusätzlich Seilleuchten. Beide Adaptionsleuchten heben sich optisch von den Gasleuchten ab und spenden helleres Licht.
Zwei weitere Teststrecken sind geplant. In Wersten liegt dabei der Schwerpunkt hinsichtlich der Verkehrssicherheit nicht auf der Abbiegespur, sondern auf dem Fußgängerüberweg (Zebrastreifen). Nach Straßenverkehrsordnung muss 100 Meter vor- sowie hinter dem Fußgängerüberweg ein vorgeschriebenes Beleuchtungsniveau erreicht werden. Dies schaffen Gasleuchte nicht, weshalb auch dort Adaptionsleuchten in Form von technischen Straßenleuchten eingesetzt werden.
In Benrath soll die Einrichtung der Teststrecke im Zusammenhang mit Netzarbeiten der Stadtwerke erfolgen. In der Sophienstraße wird eine stadtgestalterisch und für den Denkmalschutz verträgliche Variante ausprobiert, bei der die Adaptionsleuchten optisch den erhaltenen Gasleuchten angepasst werden.
Auswertung
Bei der Auswertung des Test wird auch betrachtet, ob Stelenleuchte oder LED-Straßenleuchten zum Einsatz kommen. Eine Stelenleuchte kostet im Vergleich zu einer technischen LED-Straßenleuchte etwa 50 Prozent mehr. Aspekte wie Stadtbildgestaltung, Denkmalschutz und Wirtschaftlichkeit fließen in die Auswertung ein. Alle Ergebnisse der Teststrecken werden ausgewertet und fließen in die künftige Planung ein. Neben dem Amt für Verkehrsmanagement sind das Institut für Denkmalschutz und die Stadtwerke Düsseldorf AG an dem Projekt beteiligt.