Düsseldorf Garath: Neuer Standortvorschlag für den Musikpavillon
Nachdem am Montag (7.2.) mit dem Abbau des Musikpavillons auf dem Heinrich-Heine-Platz begonnen wird, nimmt die Diskussion über den zukünftiger Standort zu. Aus dem Düsseldorfer Süden kommt jetzt der Vorschlag der Grünen in der Bezirksvertretung 10, den Pavillon im Bereich des Schloss Garaths aufzustellen.
Der von vielen Düsseldorfer*innen als historisch angesehen Musikpavillon ist ein Nachbau und stammt aus dem Jahr 1984. Allerdings wurde er nach historischem Vorbild gebaut und ist vielen an Herz gewachsen. Durch die Neugestaltung des Heinrich-Heine-Platzes kann er am jetzigen Standort nicht bleiben. Daher gibt es von der Verwaltung, aber auch von Bürger*innen und Kommunalpolitiker*innen verschiedene Vorschläge, wo er künftig stehen soll.
Verwaltung prüft Standorte
Die Verwaltung hat rund 50 innerstädtische Standorte untersucht, von denen nun zwei als technisch machbar übrig geblieben sind. Diese werden derzeit einer intensiveren technischen Untersuchung unterzogen und sollen im Anschluss der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Da der Pavillon rund zehn Meter Durchmesser und Höhe hat, muss der neue Platz entsprechend groß sein. Soll er auch künftig seiner Funktion als Musikpavillon gerecht werden, muss es außerdem im Umfeld zusätzliche Freiflächen geben. Mögliche innerstädtische Standorte, die dem Bürgerwunsch entsprechen, haben oft Bedingungen wie unterirdische Parkhäuser, Bunker oder die U-Bahn, die dagegen sprechen. Dazu kommen Kriterien wie die Bereithaltung von Rettungswegen, Leitungsführungen und Bewegungsflächen für die Awista und den Anlieferverkehr, die berücksichtigt werden müssen. Auch Aspekte des Denkmalschutzes sind zu beachten.
Grüne wollen den Pavillon für Garath
Aus Garath kommt jetzt der Vorschlag von den Grünen in der Bezirksvertretung 10, den Pavillon am Schloß Garath aufzubauen, um damit die Attraktivität des Stadtteils zu stärken. Ein entsprechende Vorschlag mit der Bitte auf Prüfung durch die Verwaltung wird bei der Sitzung der Bezirksvertretung am 22. Februar eingebracht. Vorstellbar sei ein Standort im Grünbereich vor dem Garather Schloss oder im Schlosspark. Dort könne seine ursprüngliche Funktion als Musikpavillon erhalten werden und zur Belebung des Stadtteils beitragen. „Ein attraktives Programm für die Nutzung des Pavillons könnte im Zusammenspiel der Freizeitstätte Garath und der örtlichen Bürger- und Heimatvereine sicher arrangiert werden. Das Schloss liegt ja an der Grenze der beiden Stadtteile,“ erklärt Bezirksvertreterin Anke Nübold. Die Nutzung und Vermarktung könne durch das Quartiers-Management Garath 2.0 erfolgen. Cordula Klahn, Fraktionssprecherin der Grünen, schlägt vor zu prüfen, ob die Umsiedlung des Pavillons aus dem Städtebauförderungsprogramm Garath 2.0 gefördert werden könne.
Eingelagerte Düsseldorfer “Schicksale”
Der Vorschlag der Grünen dürfte bei den Mitgliedern der Bezirksvertretung 1 keine Begeisterung auslösen, da diese den Pavillon auf jeden Fall im Stadtzentrum erhalten wollen.
Doch unabhängig wo der Musikpavillon eine neue Heimat finden wird, alle sind sich einig, dass er nicht das gleich Schicksal erleiden soll, wie andere Objekte. Schlechtes Beispiel sind die Flossis, die im Mai 2018 von einer Hausfassade an der Speditionsstraße im Medien-Hafen abmontiert wurden. Damals wurden sie ins Restaurierungszentrum der Stadt gebracht, um ihren Zustand genauer zu untersuchen, da der Rost an ihnen nagte. Die damalige Kulturamtsleiterin Marianne Schirge stellte für das Jahr 2019 ein konkrete Kostenprognose in Aussicht, anhand dieser die Politik entscheiden könne, ob die Flossis in den Hafen zurückkehren. Schirge ist mittlerweile im Ruhestand, die Zukunft der Flossis weiter ungewiss. Das Kulturdezernat teilte auf Anfrage von Ddorf-aktuell mit: „Die Kulturverwaltung hat aufgrund der Vielzahl von zusätzlich zu den Kernaufgaben anfallenden coronabedingten Aufgaben verschiedene Themen zurückgestellt. Zum weiteren Vorgehen mit den Flossis auf Grundlage von Untersuchungsergebnissen wird zu gegebener Zeit eine Vorlage in den Kulturausschuss einbracht“.