Düsseldorf: Kranzniederlegung zum internationaler Holocaust-Gedenktag
Gemeinsam mit Staatssekretär Jürgen Mathies, Landtagsvizepräsidentin Carina Gödecke, den Vertretern der Jüdischen Gemeinde Julia Blüm und Bert Römgens, Rabbiner Vladislav Kaplan, Roman Franz vom Landesverbands Deutscher Sinti und Roma NRW, dem polnischen Generalkonsul Jakub Wawrzyniak, dem Leiter der Mahn- und Gedenkstätte Dr. Bastian Fleermann sowie dem Präsidiumsbeauftragten für den Erinnerungsort Alter Schlachthof Dr. Joachim Schröder, legte Düsseldorfs Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller am Holocaust-Mahnmal in Derendorf Kränze nieder. Damit wurde dem 27. Januar 1945, dem 77. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau und der Opfer des Holocaust gedacht.
Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller: “Auch in Corona-Zeiten stehen wir hier an diesem geschichtsträchtigen Ort und erinnern an die Opfer des Holocaust, an die Opfer des Völkermords an den Sinti und Roma und an die unzähligen Opfer aller anderen Massenverbrechen, die durch die Nationalsozialisten und deren Helfer in ganz Europa ins Werk gesetzt wurden. Wir tun dies in Düsseldorf gemeinsam und für die lebendige Erinnerung an die Ermordeten. Aber wir tun dies auch als heutiges Versprechen und aus unserer heutigen Verantwortung heraus: Antisemitismus und Rassismus, rechtsextremen Geschichtsverdrehern und Holocaust-Relativierern stehen wir als Düsseldorfer Stadtgesellschaft entschieden entgegen.”
Vor zehn Jahren wurde auf der neu gestalteten Fläche des ehemaligen Güterbahnhofs das heutige Schienenmahnmal „Alter Schlachthof“ eingeweiht. Auf einer stählernen Wand liest man die Namen der Zielorte der Deportationen: von Düsseldorf als Ausgangspunkt sind dies die Orte Theresienstadt und Litzmannstadt, Auschwitz, Riga, Minsk und Izbica. Zum Mahnmal gehören außerdem die original erhaltenen Eisenbahnschienen, die hölzernen Bahnschwellen im Boden und eine Informationsstele mit einem erklärenden Text. Vom Herbst 1941 bis zum September 1944 wurden die zu deportierenden Menschen in der ehemaligen Großviehhalle in Derendorf, dem heutigen Erinnerungsort “gesammelt”, bevor sie zu Fuß zum Abtransport am Güterbahnhof Derendorf gebracht wurden. Rund 6.000 jüdische Menschen aus der gesamten Region wurden deportiert. Nur wenige überlebten die Ghettos, Lager und Vernichtungsstätten.