Borussia Düsseldorf siegt an der Weser
Viele hatten am Mittwoch (26.1.) darauf gehofft, aber zum Weltmeister-Duell kam es nicht. Vor kurzem hatten Kristian Karlsson (Borussia) und Mattias Falck (SV Werder Bremen TT) gemeinsam die Tischtennis Doppel-Weltmeisterschaft gewonnen, in der Tischtennis Bundesliga (TTBL) standen sich die beiden Schweden aber in gegnerischen Teams gegenüber. Die Trainer, Danny Heister für die Borussia und Cristian Tamas für die Hanseaten, stellten ihre Teams so auf, dass das Weltmeister-Doppel nicht in einem Einzelduell aufeinander traf. Und doch gab es ein entscheidendes Schweden-Duell. Das gewann Anton Källberg locker gegen Falck. Damit stand der 3:1 Erfolg der Düsseldorfer an der Weser fest.
„Man merkt, dass das für alle eine harte Zeit mit vielen Spielen ist. Aber wir kämpfen uns da jetzt durch und können personell etwas rotieren“, meinte Heister.
Aber der Reihe nach. Heister konnte erstmals in der TTBL-Saison aus dem Vollen schöpfen. Der Meistertrainer verzichtete auf Timo Boll (Weltrangliste 10), der noch einer zweimonatigen Verletzungspause hinterherläuft, und auf Dang Qiu (Wrl. 48). Dafür feierte Sharat Kamal Achanta (Wrl. 32) sein TTBL-Comeback seit März 2019. Dabei war er allerdings gegen den ehemaligen Einzel-Vizeweltmeister Falck (Wrl. 11) überfordert. Der Bremer Spitzenspieler beherrschte die meisten Ballwechsel und Achanta hatte nicht seinen besten Tag. „Kamal hat nie seinen Rhythmus gefunden“, so die kurze Analyse von Cheftrainer Heister. „Falck hat kaum Fehler gemacht, vor allem mit der Vorhand war er sehr stark.“
Dann allerdings schwang das Pendel zunehmend in Richtung Borussia. Zwar mühte sich Anton Källberg (Wrl. 42) mehr zum Sieg über Hunor Szöcs (Wrl. 126) als das er ihn erspielte. Am Ende aber schaffte Källberg den Siegpunkt zum 1:1. Dass sich Källberg, der bisher alle seine Liga-Matches gewann, schwertat, war überraschend, denn Szöcs konnte keines seiner Bundesliga-Spiele für sich entscheiden. „Anton fehlte ein wenig die Frische“, so Heister. „Aber am Ende hat er all seine Kraft zusammengenommen und die Partie gewonnen. Das zählt.“
Nach der Pause sollten die Düsseldorfer keinen Satz mehr verlieren. In einem temporeichen Duell zwischen Kristian Karlsson (Wrl. 29) und dem Kasachen Kirill Gerassimenko (Wrl. 43) brachte der Düsseldorfer seine Borussia erstmals in Führung. Zwar stand, wie bereits im Hinspiel, am Ende ein 3:0 für den Doppel-Weltmeister auf der Anzeigetafel, vorausgegangen war aber ein offenes Match, in dem sich die Kontrahenten vor allem im dritten Satz nichts schenkten. Der Kasache konnte fünf Satzbälle nicht verwerten, Karlsson nutze dann seinen dritten Matchball in einer spannenden Verlängerung zum 17:15. „Kristian hat gegen Kirill viel Selbstvertrauen, weil er nie gegen ihn verloren hat“, sagte Heister.
Der letzte klare Sieg folgte im schwedischen Duell zwischen Falck und Källberg, das der sechs Jahre jüngere Borusse erstaunlich locker für sich entschied. Damit schraubte der Borusse seine Liga-Bilanz auf unglaubliche 18:0 Siege. Er hatte auf die allermeisten Aktionen seines Landsmanns die bessere Antwort und nutze seinen zweiten Matchball zum 3:1-Erfolg seiner Mannschaft. „Im Gegensatz zum ersten Spiel war Anton in diesem Match sehr fokussiert“, so das Lob des Trainers für seinen Schützling.
Die Borussen haben bisher 24:2 Punkte erspielt und zieren nach wie vor die Tabellenspitze der TTBL.
SV Werder Bremen – Borussia Düsseldorf 1:3
- Mattias Falck – Kamal Achanta 3:0 (11:6, 11:4, 11:8)
- Hunor Szöcs – Anton Källberg 2:3 (11:9, 6:11, 11:9, 8:11, 9:11)
- Kirill Gerassimenko – Kristian Karlsson 0:3 (6:11, 9:11, 15:17)
- Mattias Falck – Anton Källberg 0:3 (8:11, 6:11,7:11)