Düsseldorf muss 2500 Corona-Infizierte nachmelden: ein Software-Update sorgte für Probleme
Auf den Intensivstationen in Düsseldorf liegt die Auslastung bei über 98 Prozent. Es gibt am Donnerstagmorgen (20.1.) noch ganze drei freie Intensivbetten. Den Corona-Schwurblern sind solche Fakten ja piepegal. Oberbürgermeister Stephan Keller, CDU, nimmt sie zum Anlass für einen dringenden Appell: „Das Impfen ist momentan die einzige Möglichkeit, sich zu schützen – ich freue mich über jeden, der sich impfen lässt.“ Dabei befindet sich Düsseldorf bei der städtischen Corona-Statistik samt Inzidenzwerten seit vergangenem Freitag (14.1.) im Blindflug. Mit einem Update der Meldesoftware habe das Robert-Koch-Institut die städtischen Computersysteme aus der Bahn geworfen. Konsequenz: Düsseldorf konnte mehr als 2500 Corona-Infektionen bislang nicht melden. Der Inzidenzwert sieht dadurch viel niedriger aus, als er eigentlich sein müsste.
3093 Omikron-Infizierte
Immerhin: Ein Patch, ein Datenpflaster, hat die vulnerable Stadt-Software am Mittwochabend offenbar zurück in die Spur gebracht. Nun werden die aufgestauten Infizierten nachgetragen, was die Düsseldorf-Inzidenz deutlich nach oben treiben wird. An der Virus-Variante Omikron seien bislang 3094 Menschen in Düsseldorf erkrankt, sagt Keller. 632 Menschen starben an und mit Corona.
Infizierte müssen Kontakte selbst informieren
Ordnungs- und Rechtsdezernent Christian Zaum erläuterte die neuen Quarantäne-Regeln des Landes Nordrhein-Westfalen. Auch wenn Omikron die Zahl der Neuinfizierten steigen lässt, bekamen laut Zaum nach wie vor alle einen persönlichen Anruf vom städtischen Gesundheitsamt. Mutmaßliche Kontaktpersonen muss jedoch jeder selbst informieren. Für Arbeitgeber gibt es keine amtlichen Quarantäneverfügungen mehr, ein positiver PCR-Test sei ausreichend. Bereits nach einem positiven Schnelltest sei jeder Betroffene gesetzlich angehalten, sich zu isolieren. Details zu den neuen Quarantäne-Regeln haben wir von Ddorf-aktuell in diesem Beitrag genannt.
Termine für PCR-Tests machen
Stadtdirektor Burkhard Hintze verwies darauf, dass die Zahl der Teststellen in Düsseldorf um 20 auf 523 Teststellen gestiegen sei. Dreh- und Angelpunkt für Menschen, die sich testen oder impfen lassen möchten, ist die städtische Webseite mit allen Adressen, Öffnungszeiten. Eine Terminvereinbarung über die städtische Hotline ist Pflicht für alle, die einen PCR-Test brauchen. Denn die Labore melden gerade eine Belastungsspitze – zum einen durch die Omikron-Variante, die deutlich ansteckender ist; zum anderen durch die zahlreichen Menschen, die einen PCR-Test brauchen, um eine Freitestung für das Ende ihrer Quarantäne zu erhalten.