Düsseldorf: Mehr als 10.000 Teilnehmende verspotten Corona-Auflagen
Feixend und mit Hohn und Verleumdung für die Demokratie zogen mehr als 10.000 Demonstrierende am Neujahrstag durch Düsseldorf. Laut aktueller Corona-Schutzverordnung hätten sie entweder eine Maske tragen müssen – oder nicht durch Düsseldorf ziehen dürfen. Das gilt ab einer Teilnehmerzahl ab 750 Menschen und wurde von der Mehrzahl der teilnehmenden Schwurbler ganz bewusst ignoriert. Völlig ohne Konsequenzen. Weder das Ordnungsamt des Düsseldorfer Oberbürgermeisters Stephan Keller (CDU), noch die Polizei des Landes, mit Innenminister Herbert Reul (CDU) an der Spitze, und Hendrik Wüst (CDU) als Ministerpräsident, setzten selbst gemachte Verordnungen durch.
Keine harte Kante
Während in Dortmund und Köln die Polizei erfolgreich harte Kante gegen Corona-Leugner zeigt, gilt Düsseldorf als Demo-Paradies für alle mit alternativen Fakten und Wahrheiten. Dementsprechend treiben Reise-Demonstranten die Teilnehmerzahlen in Düsseldorf Woche für Woche in die Höhe. Am Neujahrstag wurden gleich drei Demos in Düsseldorf angemeldet. Um 12, 15 und 19 Uhr – Startpunkt jeweils am Johannes-Rau-Platz. Begründung vorab: So bleibe man unter der Grenze von 750 Menschen.
Tatenlos: Ordnungsamt und Polizei
Soviel vorauseilender Gehorsam war jedoch angesichts der Tatenlosigkeit von Ordnungsamt Düsseldorf und Polizei NRW gar nicht notwendig. Um 12 Uhr zogen 20 Teilnehmende um die Häuser. Die Demo um 19 Uhr fiel mangels Teilnehmer*innen aus. Zu 15 Uhr aber hatten verschiedenste Gruppierungen per Telegram-Messenger und Co. mobilisiert. Das für die Einhaltung der Corona-Schutzverordnung in Düsseldorf zuständige Ordnungsamt drehte eine halbherzige Pro-Forma-Runde durch die am Johannes-Rau-Platz Versammelten. Kaum hatten die lustlosen Kontrolleure ihnen die Rücken gekehrt, ließ die Mehrzahl der Demo-Teilnehmenden die Masken fallen.
Krudes Weltbild
Denn nach ihrem Weltbild leben sie – zusammengefasst – in einer Corona-Diktatur Deutschland. Alle Politiker sind korrupt. Das Fernsehen – vor allem Tagesschau und ZDF – lügt und die Kinder sind die neuen Opfer der Pharmalobby. Star der Demonstration war ein Mann, der mit einem Laubbläser durch die Düsseldorfer Straßen zog, um andere mit dem Lärm des Gerätes zu nerven.
Klage angekündigt
Versammlungsleiter Ingo Marks hatte sich vor Beginn der Veranstaltung geweigert, die Maskenpflicht durchzusetzen. Er dürfte sich damit als untauglich erwiesen haben, zukünftig in Düsseldorf Demonstrationen anzumelden. Trotz Intervention der Verbindungsbeamten der Polizei stellte er den Demoteilnehmern frei, die Maskenpflicht zu erfüllen oder nicht. Zudem kündigte Marks an, angeblich gegen die Corona-Schutzverordnung des Landes NRW klagen zu wollen – und ließ in Schenkungsboxen dafür Geld einsammeln.