Flughafen Düsseldorf: Erneute Mahnwache zu den Zuständen bei der Sicherheitskontrolle
Mit einer Mahnwache in der Abflugsebene des Flughafens Düsseldorf kritisierte ver.di-Gewerkschaftssekretär Özay Tarim am Freitag (17.12.) erneut die Missstände bei den Fluggastkontrollen, die in der Verantwortung des Sicherheitsunternehmens Deutscher Schutz- und Wachdienst (DSW) liegen.
Kritik an DSW
Die Liste der Vorwürfe der Gewerkschaft ist lang und war auf einem großen Banner für alle Fluggäste und Mitarbeitenden zu lesen.
- Missbräuchlicher Umgang mit Subventionsleistungen
- Missachtung von Gesetzen, Tarifverträgen und Mitbestimmung
- Umgehung von Arbeitsgerichtsurteilen
- Tricksereien bei Kündigungen
- Einschüchterung von Beschäftigten
- Arbeitsüberlastung durch Personalmangel.
Nachdem gleich drei Mitglieder der Geschäftsführung zum Jahresende die DSW verlassen haben, arbeiten die Nachfolger an einem Restrukturierungsprogramm für die rund 1.000 Beschäftigten. Allerdings sind auch noch Themen der Vergangenheit aufzuarbeiten. So hatte DSW knapp 100 krankheitsbedingte Kündigungen ausgesprochen und dabei nach Angaben von ver.di das Kündigungsschutzgesetz (Massenentlassungsanzeige) umgangen. Die Gerichte beschäftigten sich mit verschiedenen Fällen und entschieden gegen die DSW. Allerdings bedeutete das nicht für alle Mitarbeitenden die Weiterbeschäftigung, da DSW weitere Maßnahmen prüfen will, um dennoch zu kündigen.
Gleichzeitig herrscht offensichtlicher Personalmangel, der Özay Tarim bereits zur zweiten Mahnwache veranlasste. Für ihn ist vollkommen unverständlich, wie die Bundespolizei die mangelhaften Zustände bei der Sicherheitsüberprüfung weiter toleriert.
Probleme sind nicht neu
Seit 2017 thematisiert ver.di immer wieder die schlechte Situation bei den Mitarbeiter*innen der Dienstleister, die am Düsseldorfer Flughafen die Sicherheitsüberprüfungen bei den Fluggästen durchführen. Seit Juni 2020 ist die Firma DSW, eine Tochter des Unternehmens Piepenbrock, von der Bundespolizei mit den Luftsicherheitsüberprüfungen beauftragt, die vorher von der Firma KÖTTER Aviation Security durchgeführt wurde. Doch verbessert hat sich die Lage nicht. Seitdem kam es zu krankheitsbedingte Kündigungen, coronabedingter Kurzarbeit sowie seit Erholung der Fluggastzahlen zu knappen Personaleinplanungen. Der Krankenstand bei den Sicherheitsmitarbeitenden ist mit 20 Prozent überdurchschnittlich hoch, was Tarim mit der ständigen Überforderung der Beschäftigten erklärt. Es ist zu wenig Personal da und das wird auf dem Rücken derer ausgetragen, die zur Arbeit kommen. Wiederholt hatte ver.di Protestaktionen durchgeführt, um auf die anhaltend schlechte Lage aufmerksam zu machen. Die erhöhten Fluggastzahlen in den Herbstferien konnte DSW nur schaffen, weil die Beschäftigen mit hohen Zuschlägen geködert wurden, wenn sie zu den Stoßzeiten am ersten oder zweiten Herbstferienwochenende Dienst taten.