Düsseldorf: 600 Schwimmer kreisen auf dem Unterbacher See – USee-Spektakel
Ganz ehrlich? Es war schwer, die Orientierung zu behalten. Denn normalerweise ist Kevin Geiselhart für die Schwimmgemeinschaft Siegen im gekachelten Becken unterwegs. „Da muss man sich überhaupt nicht darum kümmern, wo es genau lang geht“, sagt er, als er wieder zu Luft gekommen ist. Denn 3,3 Kilometer in knapp 34 Minuten waren eine Geschwindigkeit, die Kevin die Krone des Unterbacher Sees bescherte. Über die Königsetappe von 3,3 Kilometern, mit von unten sanft den Bauch streichelnden Algen –da war Kevin Geiselhart der schnellste von rund 300 Startern.
Beinahe überflüssig: der Neoprenanzug war fast zu warm bei knapp 22 Grad Wassertemperatur und wunderbarer Spätsommer-Sonne. Aber der Anzug bot Schutz gegen die vielen Algen, die bis unter die Wasseroberfläche reichen.
Wasser: 21,5 Grad, Luft: 20,7 Grad – der schönste Spätsommertag des Jahres. Und damit ideale Bedingungen für jede 600 Schwimmer, die überhaupt ein Startticket ergattern konnten. Aus Stockholm reisten Neopren-Träger an, aus Hamburg, Frankfurt und dem südlichsten Bayern. Denn die beiden Veranstalter Alexis Bivian-Buch und Thomas Berg haben – unterstützt von vielen Helfern, DRK, DLRG, Verwaltung Unterbacher See – die Seerunde am frühen Morgen in nur vier Jahren zum größten Schwimmevent im offenen Wasser in NRW gemacht.
Start-Nervosität als kleine Auftakt-Performance getarnt…
… und die ersten, dann doch kühlen Schritte ins See-Wasser
Das hat sich herumgesprochen. Erstmals gehörte die lange Distanz im Unterbacher See in diesem Jahr mit zu den Deutschland Klassikern im Ausdauer-Sport – dem Frankfurt/Main-Marathon, einem Skilanglauf in Oberammergau, einem Radrundrennen um die Mecklenburger Seenplatte. Begonnen hat der Wettbewerb am USee aus einem ganz einfachen Grund: „Wir wollten selbst mal im See eine Runde schwimmen gehen“, gestand Thomas Berg im Gespräch mit report-D. Darauf warten die Jungs immer noch.
Start zur Zwei-Kilkometer-Runde – aufgerufen waren alle Aktiven mit grüner Badekappe
Außer ein paar hundert Metern beim Testlauf am Vortag waren sie komplett mit der Organisation beschäftigt. Und die stemmt zwar den Andrang der Schwimmer – doch in diesem Jahr mussten sämtliche Teilnehmer vier Wochen vor dem Event geschlossen werden. Wegen des enormen Interesses.
Und tschüss….
Die Ergebnisse
3,3 Kilometer: Kevin Geiselhart, Jg. 1992, 34’58 min; Lotta Novotny, Jg. 1995, 40’20 min
2 Kilometer: Joost van Kaathoven, Jg. 1991, 24’17 min; Melanie Ragot, Jg. 1973, 28’23 min
1 Kilometer: Axel Sondermann, Jg. 1963, 14’59 min; Romelia Fiering, Jg. 1998, 16’32 min
Alle Ergebnisse: Unter diesem Link