Düsseldorf: Vorsicht in der Weihnachtszeit mit offenem Feuer
In der besinnlichen Adventszeit sorgen Kerzen, offenes Feuer, Fondues oder Tischgrills für gemütliche Stimmung. Doch der unbedarfte Umgang damit kann Folgen haben. Die Feuerwehr Düsseldorf warnt deshalb alljährlich vor der erhöhten Brandgefahr in der Vorweihnachtszeit. Offenes Feuer und Kerzen müssen immer beaufsichtigt werden.
Im Dezember verzeichnet die Feuerwehr immer wieder Einsätze, die durch Weihnachtsdekoration verursacht werden. Dabei geht es nicht nur um Kerzen, auch elektrische Lichter sowie Fondues oder Tischgrills können Brände verursachen.
“Brennende Kerzen dürfen nicht aus dem Auge gelassen werden, und der Umgang mit offenem Feuer sollte nur mit entsprechender Vorsicht erfolgen”, appelliert Feuerwehrchef David von der Lieth. “Es soll niemand auf geschmückte Kränze und Gestecke in der besinnlichen Zeit verzichten, jedoch müssen einige Sicherheitsaspekte bedacht werden, damit es auch eine besinnliche Vorweihnachtszeit und ein schönes Fest bleibt”, ergänzt der Leiter der Feuerwehr Düsseldorf. “Geschmückte Kränze und Gestecke sind schön anzusehen, aber leider auch ‘brandgefährlich’. Schleifen, Engelshaar oder gebastelte Sterne zieren viele Weihnachtsdekorationen. Echte Kerzen stecken mitten in brennbaren Kränzen, Bäumen und Gestecken. Nur einen kurzen Moment nicht aufgepasst – und schon fällt der Weihnachtsbaum um oder ein Windstoß streift die Gardine über die brennende Kerze. Wer echte Kerzen verwendet, sollte den Raum nicht verlassen, ohne vorher die Kerzen zu löschen.”
Auf die richtige Vorbereitung kommt es an
Adventskränze und -gestecke
Weihnachtliche Gestecke mit echten Wachskerzen sollten möglichst frisch sein, so wird die Brandgefahr gesenkt. Vertrocknetes Grün sollte aus den Gestecken entfernt werden. Auf Steckschwämme möglichst verzichten, da diese wie Zunder brennen. Unter den Kerzen sollte einen Tropffang aus Metall mit Steckdorn verwendet werden. Damit ist der Halt der Kerzen gesichert und der kleine Teller fängt das Wachs auf. Zwischen Tannengrün, Dekoration und Kerzen muss ausreichend großer Abstand sein.
Weihnachtsbäume und Lichter
Der Baum sollte möglichst frisch sein und nicht rieseln. Bäume mit Wurzel bleiben wesentlich länger frisch. Den Baumständer mit Wasser füllen, denn auch ein geschlagener Baum kann noch Feuchtigkeit aufnehmen. Schwere Baum- oder Kerzenständer erhöhen die Standfestigkeit. Der Christbaum sollte auf einer sicheren, nicht brennbaren Unterlage aufgestellt werden. Der Standort des Weihnachtsbaums sollte nicht in unmittelbarer Umgebung von brennbaren Gegenständen wie Gardinen sein.
Wer echte Wachskerzen im Baum verwendet, sollte Kerzenhalter mit nicht brennbarem Tropffang benutzen und sie nicht zu nah an benachbarten Ästen platzieren. Der Weihnachtsschmuck sollte schwer entflammbar sein und die Kerzen nicht zu weit herab brennen. Das Anzünden der Kerzen immer von oben nach unten und sie niemals unbeaufsichtigt brennen lassen.
Elektrische Lichterketten sollten das CE- und GS-Zeichen tragen. Wer die Wohnung verlässt, sollte den Netzstecker der Lichterkette ziehen.
Offene Flammen
Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit kann ausreichen und ein Luftstrom durch ein geöffnetes Fenster oder eine Tür können verheerende Folgen haben. Daher rät die Feuerwehr dazu, den Raum nicht zu verlassen wenn echte Kerzen brennen, sie sollten vorher gelöscht werden.
Wer auf echte Kerzen nicht verzichten möchte, sollte vorbereitet sein und immer ein Löschmittel, beispielsweise eine Wassersprühflasche oder einen Eimer Wasser zur Hand haben. Sollte es zu einem Brand kommen, kann dieser im Anfangsstadium noch leicht selber gelöscht werden. Sind die Rauchentwicklung und die Flammen zu groß, kann nur noch die Feuerwehr helfen und die braucht selbst im günstigsten Fall einige Minuten bis zum Eintreffen.
Fondue oder Tischgrills
Die Rechauds von Tischgrills oder Fondues sollten nicht in heißem Zustand nachgefüllt werden. Fett oder Öl niemals überhitzen – ansonsten kann es sich entzünden. Überhitztes und brennendes Fett oder Öl nie mit Wasser löschen, denn es besteht die Gefahr einer Fettexplosion. Dabei verdampft das Wasser schlagartig und löst eine gewaltige Explosion aus. Schwerste Verbrennungen der Haut und/oder ein Wohnungsbrand wären das Resultat. Die Flammen sollten mit einem passenden Topfdeckel, Backblech oder ähnlichem erstickt werden.
Im Notfall 112 wählen
“Die Adventskränze, Weihnachtsbäume und Tischdekorationen sind über Tage, teils sogar über Wochen in den Wohnzimmern ausgetrocknet”, führt Marcel Angenendt von der Düsseldorfer Feuerwehr aus. “Die Gefahr soll jedem bewusst sein. Nur wer gut vorbereitet ist und den nötigen Respekt beim Umgang mit den Kerzen hat, kann die Weihnachtszeit gefahrlos genießen. Bevor ein Brand sich ausbreitet, sollten Betroffene keinen Moment zögern unter 112 die Feuerwehr zu rufen und dafür sorgen, sich und weitere Bewohner eines Hauses vor den Flammen und dem Rauch in Sicherheit zu bringen”, erklärt Angenendt.
Um die Gefährlichkeit von ausgetrockneten Adventsgestecken und Weihnachtsbäumen zu verdeutlichen, simulierte die Feuerwehr diese am Mittwoch (1.12.) bei einem Pressetermin in einem speziellen Übungscontainer. Im Vorjahr rückte die Düsseldorfer Feuerwehr vom 1. Dezember 2020 bis zum 6. Januar 2021 zu insgesamt 412 Brandeinsätzen aus – 433 waren es im Vorjahreszeitraum 2019/2020. Insgesamt 8 (10) dieser Einsätze standen im Zusammenhang mit Weihnachtsdekoration.