Düsseldorf – Potsdam: Einigung über mehr Geld für Beschäftigte im öffentlichen Dienst
Nachdem die Gespräche der Gewerkschaften mit den Arbeitgeber der Tarifrunde der Länder (TdL) am Wochenende (27. und 28.11.) in Potsdam kein Ergebnis brachten, gingen die Verhandlungen am Montagmorgen (29.11.) in die Verlängerung. Der Druck durch die Aktionen der Beschäftigten und die steigenden Corona-Infektionszahlen führten dann doch noch zu einem Ergebnis.
Die Kernpunkte des Tarifabschlusses
- einmalige Corona-Sonderzahlung in Höhe von 1.300 Euro bis März 2022, steuer- und sozialabgabenfrei
- Auszubildende, Praktikant*innen und Studierende erhalten zur gleichen Zeit 650 Euro steuerfrei.
- 2,8 Prozent mehr Gehalt ab dem 1. Dezember 2022
- Auszubildenden, Praktikant*innen und Studierende erhalten ab Dezember 2022 monatlich 50 Euro bzw. im Gesundheitswesen 70 Euro mehr.
- Die Übernahmeregelung für Auszubildende wird wieder in Kraft gesetzt.
- Gesprächszusage über Beschäftigungsbedingungen für studentische Hilfskräfte.
- Gesundheitsbereich erhält höhere Zulagen ab 1. Januar 2022. So wird an den Unikliniken die Intensiv- und Infektionszulage von 90 auf 150 Euro erhöht und steigt damit um bis zu 67 Prozent.
- Vertragslaufzeit: 24 Monate
Die Gewerkschaft konnte erfolgreich die Forderung der Arbeitgeber abwehren, durch Neuaufteilung von Arbeitsabläufen eine neue Eingruppierung vieler Beschäftigter durchzusetzen. Dies hätte bei vielen Beschäftigten zu einer Schlechterstellung geführt.
„Das ist ein in weiten Teilen respektables Ergebnis. Es bringt für eine ganze Reihe von Beschäftigten im Gesundheitswesen spürbare Einkommensverbesserungen und ist ein weiterer Zwischenschritt auf unserem Weg zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen. Das werden wir in zukünftigen Tarifrunden fortsetzen“, betonte der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke am Montag. Die ver.di-Jugend habe in der Tarifrunde mit viel Engagement und Kreativität an den Streiks teilgenommen und dadurch für Einkommenssteigerungen gesorgt, die sich sehen lassen können. „Auch so macht man den öffentlichen Dienst für junge Menschen attraktiv“, so Werneke.
Der Tarifabschluss 2021 gilt für rund 1,2 Millionen Angestellte im öffentlichen Dienst der Länder. Die Gewerkschaften verlangen, dass das Tarifergebnis zeit- und wirkungsgleich auf die Bezüge der rund 1,3 Millionen Beamt*innen sowie die rund eine Million Versorgungsempfänger*innen übertragen wird. Ver.di hat gegenüber der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) die Verhandlungsführerschaft für die DGB-Gewerkschaften GEW, GdP und IG BAU sowie die dbb tarifunion.