Stadtsportbund Düsseldorf: Ein Jubiläum, eine neue Geschäftsführerin und zahlreiche Pläne
Eigentlich wollte der Stadtsportbund (SSB) im Oktober zu seinem 75. Geburtstag groß feiern – doch durch Corona wird dies auf das nächste Jahr verschoben. Was aber bereits jetzt festgelegt wurde, ist die Nachfolge des langjährigen Geschäftsführers des Stadtsportbund. Denn Ulrich Wolter geht nach 33 Jahren in den Ruhestand. Mit Andrea Haupt, eine der bisherigen Vizerpäsidenten, stellte SSB-Präsident Peter Schwabe am Montag die neue Personalie vor. Die 58-Jährige soll den SSB in der anstehenden Umbruchphase leiten.
Neue Geschäftsführerin
Nach Bekanntgabe des Ruhestands von Ulrich Wolter gingen beim Stadtsprotbund zahlreiche Bewerbungen für seine Nachfolge ein. Doch das Präsidium hat sich für Andrea Haupt entschieden, da sie seit vielen Jahren mit dem Düsseldorf Sport verbunden ist, die Verbandsstrukturen kennt und als geschäftsführender Vorstand beim SFD 75 bereits Erfahrungen gesammelt hat, wie eine zukunftsorientierte Ausrichtung erfolgen kann. Ihre Nachfolge als Vizepräsidentin soll bis zur Mitgliederversammlung interimsmäßig Stella Kluge-Töpperwein übernehmen.
„Ich habe großen Respekt vor der Aufgabe als Geschäftsführerin des Stadtsportbundes“, sagt Andrea Haupt, „aber ich bin sicher, dass wir gemeinsam mit dem tollen Team und dem Präsidium den Sport in Düsseldorf weiter nach vorn bringen können.“ Andrea Haupt weiß, worauf es beim SSB ankommt, sie gilt als Teamplayerin und hat in den letzten Jahren schon verschiedene Projekte übernommen, derzeit koordiniert sie zum Beispiel das Förderprogramm „Moderne Sportstätten 2022“. „Eine unserer Aufgaben ist es, die erfolgreiche Arbeit des Stadtsportbundes bekannter zu machen“, sagt Andrea Haupt, „deshalb haben wir vor kurzem unsere Öffentlichkeitsarbeit auch auf Social Media ausgeweitet. Wir wollen dort zeigen, welche gute Arbeit die Sportvereine in der Stadt für Erwachsene, Jugendliche und Kinder leisten und sie dabei noch besser unterstützen.“
Umbruch beim SSB
Doch nicht nur in der Außenwirkung und Kommunikation stehen Änderungen an. Aktuell ist die Funktion der Geschäftsführung des SSB durch die Gesellschaftsform stark eingeschränkt. Das Präsidium haftet und hat alle Vollmachten, die Geschäftsführung hat keinen Zugriff auf die Konten oder Personalentscheidungen. Das soll sich ändern. Eine Satzungsänderung wird erarbeitet und damit soll der SSB professioneller und zukunftssicher aufgestellt werden. Die Entscheidung über die Änderungen muss die Mitgliederversammlung festlegen. Der Dachverband vertritt 441 Düsseldorfer Sportvereine mit mehr als 136 000 Mitgliedern.
Fehlende Sportplätze und Übungsleiter
Der Handlungsbedarf ist groß, erklärte Präsident Peter Schwabe. Denn viele Sportvereine haben aktuell Probleme mit fehlenden Außensportanlagen und Übungsleitern. Durch die Schulbauoffensive der Stadt sind zwar zahlreiche neue Sporthallen entstanden, aber Sportplätze sind Mangelware. Sportvereine müssen Kinder abweisen, da keine Trainingsflächen für zusätzliche Mannschaften zur Verfügung stehen. Ein großes Problem, so Schwabe, gerade in einer Stadt wie Düsseldorf, wo um jeder Quadratmeter gefeilscht wird. Die notwendige Wohnungsbauoffensive sorgt dafür, das Flächen mit Priorität bebaut werden, anstatt sie dem Sport zur Verfügung zu stellen. Schon lange diskutiert man mit der Stadt, ob nicht Parkflächen auch von Vereinen genutzt werden dürfen – was sich bei der Aktion Sport im Park durchaus bewährt hat.
Dienstleister für die Sportvereine
Auch die Anforderungen der Betreuung im Offenen Ganztag (OGS) der Schulen hat den Stadtsportbund erreicht. Einige Vereine sind bereits engagiert dabei, andere wollen folgen. Doch dafür müssen Voraussetzungen, wie Mittagessen, Raum für Ruhephasen und sportliche Aktivitäten, geschaffen werden. Der SSB arbeitet dabei eng mit dem Schulverwaltungsamt zusammen, da der Bedarf an OGS-Plätzen weiter steigt.
Als Interessenvertretung der Düsseldorfer Sportvereine ist der SSB im Kontakt zur Stadt, den Fachschaften und dem Landessportbund. Dazu gehört die Beratung der 117 Vereine, die über eigene Sportanlagen verfügen, Mittel aus dem 8,3 Millionen Euro starken Fördertopf des Landes für „Moderne Sportstätten 2022“ zu beantragen, um notwendige Sanierungen zu finanzieren.
Die Qualifizierung der Übungsleiter, die Betreuung des Sportparks Eller, die Verwaltung der Hallen- und Sportplatzzeiten sowie der Sport-Action-Bus gehören zu den Aufgaben des SSB. 35 feste Mitarbeiter*innen und ein Pool von rund 100 Honorarkräften sind beim SSB im Einsatz.
75 Jahre
Der Stadtsportbund hat in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag gefeiert. Am 14. Oktober 1946 wurde er unter dem Namen Ortsverband Düsseldorfer Sportvereine (ODS) ins Vereinsregister der Stadt Düsseldorf eingetragen. Anfangs war es die Aufgabe, den organisierten Sportbetrieb nach dem zweiten Weltkrieg wieder ans Laufen zu bekommen und etwa dafür zu sorgen, dass das nach dem Krieg beschlagnahmte Vereinsvermögen und auch die Sportanlagen nach und nach wieder an die Klubs zurückgegeben werden.