Düsseldorf: Schulklasse erkundet die neue Zentralbibliothek
Für die vierte Klasse der KGS Höhenstraße gab es am Montag eine Unterricht der besonderen Art. Sie durften die neue Kinderbibliothek ausprobieren und trafen vor Ort neben dem Stadtbüchereien-Direktor Dr. Nobert Kamp, den Kulturdezernent Hans-Georg Lohe und Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller. Die drei stellten sich den Fragen der Kinder und diese wollten ganz viel wissen.
50 Fragen hatten die Schüler*innen sich notiert und dabei interessierte sie besonders, wie der Oberbürgermeister zu seinem Posten gekommen ist, was er so arbeitet und ob er viel Geld verdient. Chef für rund 9.000 Verwaltungsmitarbeiter sei er, erklärte Keller, aber daneben repräsentiere er auch die Stadt auf vielen Veranstaltungen und bei Terminen – wie erst letztens in Berlin, wo Düsseldorf als Austragungsort der Fussball-Europameisterschaft im Jahr 2024 ein eigenes Logo erhielt.
Die Kinder erfuhren, dass der Oberbürgermeister drei Geschwister hat und schon als Kind gerne las. An das Buch „Der kleine Wassermann“ von Otfried Preußler konnte sich das Stadtoberhaupt noch gut erinnern und stellte später fest, dass es auch in der Kinderbibliothek im Bestand ist. Natürlich fehlten auch die Fragen nach Hobbys – Rennradfahren und Lesen – und nach dem Lieblingsgericht – Lasagne – nicht.
Im Anschluss an die Fragen durften die Schüler*innen die neue Kinderbibliothek erkunden und unter die Lupe nehmen. Damit hatten sie Gelegenheit das Angebot als erste zu checken, denn offiziell wird die neue Bibliothek erst am 6. November eröffnet. Der Kinder und Jugendbereich liegt in dem unteren der zwei Geschosse, die im KAP1 für die Bücherei vorgesehen sind. Die Trennung ist nach den Nutzern vorgenommen worden, wie Norbert Kamps den Kindern erklärt. Denn normalerweise herrscht in einer Bibliothek absolute Ruhe, damit man konzentriert lesen und vielleicht arbeiten kann. Damit sich auch die Kinder und Jugendlichen in der neuen Bücherei wohl fühlen, darf man in der unteren Etage laut sein, das obere Geschoss der „leise“ Bereich. Eine nachgebaute Rheinbrücke führt in den Kinderbereich, ein Schlossturm ist mit Spielen ausgestattet, die gleich vor Ort gespielt werden können und mitten zwischen den Regalen ragt ein großer Kletterbaum empor, der als Spiel- oder Leseort erobert werden kann.
Rund 40.000 Medien aus dem Kinderbereich sind bereits ins KAP1 umgezogen. Sie stehen in niedrigen Regalen, so dass die Nutzer*innen bequem an alle drankommen. Neben Büchern gehören auch DVDs, Hörbücher und Spiele zum Angebot. Und das nicht nur in deutscher Sprache, auch ausländische Ausgaben sind dabei. In einer Lesehöhle und einem Lesegarten werden nach der Eröffnung auch wieder Lesepaten aktiv, die den Kindern vorlesen und so versuchen, sie für Bücher und das Lesen zu begeistern.
Bibliotheksdirektor Dr. Nobert Kamp: “Mein Team und ich haben uns sehr über den heutigen Besucher der Schülerinnen und Schüler gefreut. Denn unsere Büchereien leben von ihren großen und kleinen Besucherinnen und Besuchern. Es war toll zu sehen, wie die Kinder ihr neues Reich in der Zentralbibliothek erobern. Das steigert die Vorfreude auf unsere Eröffnung am 6. November noch mehr, wenn viele Familien die neuen Räumlichkeiten im KAP1 besuchen werden.” Das große Ziel der neuen Bücherei ist, die Kinder sollen kommen, ausprobieren, entdecken und sich begeistern lassen. Dafür braucht man auch noch keinen Bibliotheksausweis. Der ist erst erforderlich, wenn man Medien ausleihen möchte. Für Nutzer*innen bis zum 21. Lebensjahr ist die Ausleihe kostenlos.
Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller: “Die Kinderbibliothek gehört definitiv zu den Highlights in der neuen Zentralbibliothek im KAP1. Sie bietet den jüngsten Besucherinnen und Besuchern ein wahres Bibliothekserlebnis: Ob es die liebevolle durch Düsseldorf inspirierte Gestaltung mit Rhein, Schlossturm und Rheinbrücke ist oder die speziell für Kinder kreierten Lesemöglichkeiten sind, wie zum Beispiel der Kletterbaum oder die Lesehöhle: Spielerisch und altersgerecht werden die Kinder so an die Medien und ans Lesen herangeführt. Damit leistet die Kinderbibliothek einen wichtigen Beitrag zur Bildungsarbeit und Leseförderung.”
Kulturdezernent Hans-Georg Lohe: “Das Team der Zentralbibliothek hat bei der Konzeption der neuen Kinderbibliothek wirklich tolle Arbeit geleistet. So bietet zum Beispiel der neue separate Pädagogikraum die Möglichkeit, medienpädagogische Veranstaltungen, aber auch Klassen- oder Kitaführungen, parallel zum normalen Bibliotheksbetrieb durchzuführen, ohne dass das eine durch das andere gestört oder eingeschränkt wird. Dies war am alten Standort nicht möglich. Durch die neue Aufteilung können die Angebote künftig auch erweitert und ausgebaut werden.”
In der neuen Kinderbücherei werden alle Altersgruppen angesprochen. So dreht sich im Lesegarten mit dekorativen Blumen und Bäumen alles um die Jüngsten von 0 bis 6 Jahren und ihre Eltern: Neben Bilder- und Sachbilderbüchern enthält eine gesonderte Lesegarten-Elternbibliothek verschiedene Ratgeber und Medien zur Sprachförderung. Für die Bilderbücher gibt es sogenannte Tröge (niedrige Möbel mit Öffnung nach oben) zum Blättern mit bequemen Sitzflächen dazwischen – dort werden zukünftig auch die beliebten Bilderbuchkinos stattfinden.
Erstleserinnen und -leser sowie fortgeschrittene Leserinnen und Leser der Altersgruppen bis 8 Jahren und von 9 bis 12 Jahren finden im Bereich “Erzählen & Lesen” eine vielfältige Bücher-Auswahl. Ein begehbares Baumhaus lädt zum Schmökern ein.
Sachbilderbücher, Sachbücher und die Medien und Lernhilfen aus dem Schülercenter finden in der Abteilung “Wissen & Lernen” ein Zuhause. Darüber stehen Tröge mit Mangas und Comics zum Durchblättern bereit. Für Kreativität und Bastelspaß sorgt der Bereich “Freizeit & Hobby/kreativ”: Von den Schwerpunkten Garten, Kochen, Handarbeiten, Textil, Sport, Basteln, Rätsel und Spiel können sich die jungen Besucherinnen und Besucher inspirieren lassen.
Natürlich wurde bei der Konzeption der Kinderbibliothek auch an die Eltern gedacht. Zukünftig wird es dort einen Kinderwagenparkplatz geben ebenso wie separate Still- und Wickelmöglichkeiten. Auch eine kleine Küchenzeile mit Mikrowelle, um beispielsweise Fläschchen zu erwärmen, wird in der Kinderbibliothek zu finden sein.