Düsseldorf nimmt Kinder an die lange Leine
Die allermeisten kennen es. Sie haben es bestimmt schon mal gesehen. Viele Hunde hängen nicht einfach so an einer Leine, sondern an so etwas wie an einer Ziehharmonika ohne Geräusch. Wie ist sowas zu beschreiben?
Die Halter haben ein Rollband samt Behältnis in der Hand. Aus dem lassen sie – je nach Lust oder Bedürfnis oder Laune – einer Schnur ihren Lauf lassen. An der anderen Seite läuft oder hopst ein Hund. Das Praktische daran: Man kann den Hund kurz und knapp halten. Oder – Platz vorausgesetzt – der Leine nach Belieben ihren Lauf geben. Und damit dem Tier.
Gefangen
Neu an diesem Geschirr ist, dass es das nun auch für Kinder gibt. Neulich konnte das beobachtet werden. Der Kleine, der an der Leine hing, war drei bis fünf Jahre alt und trug um den Brustkorb ein (hellgelbes) Geschirr. Ein Kind an der Leine. Machte es zu viele Schritte nach rechts oder links oder nach vorn, zog es der Vater zurück. Das Kind hatte also keinen Auslauf mehr, sondern war gefangen an diese Plastikfessel.
Lenkende Hand
Die lenkende Hand in der Hand des Vaters, so wie wir sie Jahrzehnten von den Eltern gewohnt sind (oder ein liebevolle Zuruf) fehlte. Sobald sich ein Hund näherte, wurde nicht dessen Leine eingezogen. Nein, der Vater zog das Kind vom Hund weg. Mit der Leine, versteht sich. Er mochte dabei nicht fotografiert werden. Verständlich. Es wird nicht mehr lange dauern, bis eine App im Internet steht. Die verspricht dann womöglich – diese neue Art von Vaterliebe.