Düsseldorf: Aufruf zur Beteiligung an der bundesweiten Rettungskette #HandinHand am Samstag
Eine Woche vor der Bundestagswahl wollen zahlreiche Organisationen unter dem Motto #HandinHand mit einer Rettungskette von der Nordsee bis zum Mittelmeer auf das Sterben der Menschen auf den Fluchtrouten aufmerksam machen. Laut dem United Nations High Commissioner for Refugees (UNHCR) sind seit 2014 21.500 Menschen auf der Flucht über das Mittelmeer ertrunken (Stand 1.8.2021). 286 Organisationen aus Deutschland, Österreich und Italien beteiligen sind an der Aktion, die am Samstagmittag (18.9.) startet. Alle Bürger*innen sind eingeladen um 11 Uhr zum Burgplatz in Düsseldorf zu kommen und ein Teil der Rettungskette zu werden.
Flucht vor Hunger und Krieg
Die Bilder aus Kabul, als Menschen versuchen sich an Flugzeugen vor dem Start festzuklammern, zeigen, wozu Angst und Verzweiflung flüchtende Menschen treiben kann. Hundertausende sind in Afghanistan auf der Flucht vor Krieg und Gewalt. Ein Prozent der Weltbevölkerung ist nach Angaben der UNHCR auf der Flucht. Die meisten flüchten in Nachbarländer in der Hoffnung, später in ihre Heimat zurückkehren zu können. Doch vielfach ist die Situation dort auch nicht besser und daher versuchen die Geflüchteten es über das Meer nach Europa zu schaffen. Die Fluchtrouten über Land sind schon lange geschlossen und blockiert.
Doch Europa schottet sich ab. Anstatt die Geflüchteten zu retten, werden sie zurück an die Ausgangsorte gebracht. Zivile Seenotrettungsorganisationen werden kriminalisiert und an ihrer Arbeit und der Rettung von Menschen in Seenot gehindert. Auch Deutschland beteiligt sich aktiv an der Abschottung der EU-Außengrenzen, kritisieren die Organisatoren der Menschenkette.
Forderung nach Rettungsprogramm
Die „Rettungskette für Menschenrechte“ setzt sich mit ihren Unterstützer*innen und Partnerorganisationen für die Schaffung sicherer Fluchtwege ein. Sie wollen, dass die EU sich für die Bekämpfung der Fluchtursachen einsetzt und Menschen in Lebensgefahr rettet, anstatt sie auf der Flucht zu bekämpfen. Die EU-Mitgliedsstaaten müssten sich auf ein europäisches Seenotrettungsprogramm verständigen und die Kriminalisierung der zivilen Seenotrettung beenden, fordern sie.
Burgplatz in Düsseldorf
Das Düsseldorfer Aktionsbündnis „Rettungskette für Menschenrechte“ plant für Samstag (18.9.) die Menschenkette von 11:30 – 12:30 Uhr am Düsseldorfer Rheinufer, Treffpunkt ist der Burgplatz. Dort wird die Leiterin des Amts für Migration und Integration, Miriam Koch, um 11:30 Uhr ein Grußwort sprechen und damit die Aktion starten. Von 12 bis 12:30 Uhr bildet sich dann die Menschenkette entlang der Rheinuferpromenade (oberhalb der Kasematten, Richtung KIT und Landtag). Sie wird Teil einer 1.500 Kilometer lange Kette entlang der Linie Hamburg, Hannover, Bielefeld, Dortmund, Duisburg, Köln, Koblenz, Mainz, Mannheim, Karlsruhe, Stuttgart, Ulm, durch Österreich bis nach Chioggia am Mittelmeer/Italien sein. Düsseldorf zeigt damit, dass die Bürger*innen geschlossen zusammen für ein geeintes Europa und gegen die Angst- und Abschottungspolitik stehen. Menschenrechte gelten universell und grenzenlos.
Die Organisatoren laden allen Menschen ein, sich auch spontan zu beteiligen. In Düsseldorf organisieren die Rettungskette ein Bündnis aus „Flüchtlingsrat Düsseldorf, B90/Die Grünen (Vorstand Düsseldorf), Flüchtlinge willkommen in Düsseldorf, Amnesty International Gruppe 1368, Multikulturelles Forum e.V.“ Unterstützt wird die Aktion von Amnesty International Ratingen und der Seebrücke Wuppertal. Alle Teilnehmer*innen an der Menschenkette sind gebeten Maske zu tragen, Abstand zu halten und den Anweisungen der Ordner zu folgen. Es sollte sich möglichst nicht an den Händen gehalten werden, sondern Kleidungsstücke oder Bänder als Verbindung benutzt werden.