Düsseldorf Wersten feiert den „Hans-Aring-Platz“
Auf dem Schwarz-Weiß-Foto breitet er seine Arme ganz weit aus – und zwei lange Haarsträhnen fallen über sein rechtes Auge. Nach Hans Aring (1929-2015), evangelischer Kirchenmusiker in Düsseldorf Wersten, ist in seinem Stadtteil ein Platz benannt worden. Ganz offiziell und vor vielen Zuschauern zog Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Graf das Tuch vom nagelneuen Namensschild.
“Wer sich mag, macht bessere Musik”
Auf’m Rott, Cronenberger Weg und Röntgenweg rahmen den frisch benannten Platz ein. Er ehrt einen Kirchenmusiker, von dem sein Nachfolger Marcus Marzewski sagt: „Hans Aring meinte, dass Leute, die sich mögen, die bessere Musik machen. Sie zusammenzubringen war ihm dauerndes Anliegen, wie seine Frau Trude sagt: ‚Noch wichtiger als Musik, waren Hans die Menschen.‘ Die gewonnenen Mitstreiter*innen – in einem großen, leistungsstarken Chor und in mehreren Bläser- und Instrumentalgruppen – wirkten dann unter seiner Leitung mehrfach in diesem Sinne fort.“
Über Religionen hinweg
In jahrelanger, unermüdlicher Arbeit hat Aring den Werstener Frauenchor aufgebaut. Eine Kapelle aus evangelischen und katholischen Musikern war ein weiteres Projekt von ihm. Bald zog die Gruppe in Werstener Martinszügen mit – lange bevor auf der großen Weltbühne das „Ökumene“ Konjunktur hatte. Und mit Polen gab es einen regen Jugendaustausch. Dabei ging es dem Musiker nicht allein um die Musik. Stets brachte er Menschen aus der evangelischen und der katholischen Kirche zusammen. Zu Hans Aring gingen seine Musiker*Innen, wenn sie mal einen Rat brauchten. Notfalls gewährte er jemandem, der gerade klamm war, ein Obdach.
Der Hans-Aring-Platz liegt unweit des Hauses, in dem der Musiker lange gelebt hat.