Düsseldorf: Erste Stele des FlingerPfads der Industriegeschichte eingeweiht
In Düsseldorf gibt es zahlreiche historische Industriestandorte, die heute nicht immer als solche erkennbar sind. Die Initiative „FlingerPfad“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese für den Stadtteil Flingern sichtbar zu machen. In ausführlichen Recherchen wurden 30 Orte identifiziert und beschrieben. Um diese den Bürger*innen näher zu bringen, soll ein FlingerPfad der Industriekultur entstehen, auf dem Stelen den historischen Bezug erläutern. Den Auftakt bildet die Stele vor dem Verwaltungsgebäude der Stadtwerke Düsseldorf am Höherweg 100, die am Mittwoch (18.8.) feierlich eingeweiht wurde.
Die Stadtwerke Düsseldorf sind der einzige Großbetrieb, der seit dem 19. Jahrhundert im Stadtteil Flingern ununterbrochen aktiv ist, die Entwicklung maßgeblich beeinflusst hat und immer noch prägt. Geschichte und Gegenwart sind in der historischen Industriehalle eng miteinander verbunden. Deshalb wurde der Standort vor dem Verwaltungsgebäude der Stadtwerke am Höherweg 100 für die erste Stele des FlingerPfades ausgewählt. Julien Mounier, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke hatte es sich nicht nehmen lassen die Mitglieder des „FlingerPfad“ persönlich zu begrüßen und gemeinsam mit ihnen die Stele einzuweihen.
Interessiert hörte Mounier, wie die Initiative sich mit dem Stadtteil und seiner Geschichte beschäftigt hat. Nun ist es auch ihm möglich, die Historie des Industriestandortes durch die Stele nachzuvollziehen. Schwerpunkt des FlingerPfades sind die Standorte der ehemaligen Industriebetriebe, die sich im 19. Jahrhundert in der Nähe der Köln-Mindener und Bergisch-Märkischen Eisenbahnlinie angesiedelt hatten. Dazu gehören auch Wohnbereiche und Orte gesellschaftlichen Lebens und der Daseinsfürsorge, wie die Flurklinik, Fortuna Düsseldorf oder das Stadtbad an der Kettwigerstraße. Ziel der Mitglieder des FlingerPfads ist es, an möglichst allen dreißig beschriebenen Orten Informations-Stelen aufzustellen, um den Menschen ihre Bedeutung zu erklären.
Die Stelen lehnen sich in ihrer Optik an die des Gerresheimer Industriepfads an, die von Niklaus Fritschi entworfen wurden. Die Flingeraner dürfen das Design übernehmen. Um weitere Stelen installieren zu können, werden noch Sponsoren gesucht, denn das Projekt finanziert sich aus Spenden. Die Stadtwerke haben die Kosten von 2.500 Euro für die erste Stele übernommen, die Montage erfolge durch die Jugendlichen der Jugendberufshilfe (JBH). Die Bezirksvertretung 2 hat bereits signalisiert für eine weitere Spende aufkommen zu wollen und auch die Düsseldorfer Jonges sind dem Projekt gegenüber wohlwollend eingestellt. Bis alle 30 Standorte mit Stelen versehen werden können, sind aber weitere engagierte Unterstützer erforderlich – die aktuell noch fehlen.
In der Vergangenheit gab es von der Initiative „FlingerPfad“ in Kooperation mit der Bürgerinitiative Flingern und dem Kulturzentrum zakk bereits Stadtteilrundgänge und Vorträge zur Industriegeschichte Flingerns. Coronabedingt mussten die Touren pausieren, aber Kaspar Michels, der die Touren führt, ist zuversichtlich bald wieder starten zu können. Das zakk hat eine Ausstattung mit Headsets und Mikrofon zur Verfügung gestellt, so dass auch ausreichender Abstand zwischen den Teilnehmer*innen gewährleistet ist. Spätestens nach dem Tag des offenen Denkmals, am 12. September, sollen die Führungen wieder anlaufen. Dabei ist der FlingerPfad in drei Abschnitte unterteilt, die jeweils eine separate Führung darstellen, damit es für die Gäste nicht zu viel wird.
Termine und Tickets für die Führungen sind über die Seite des zakk erhältlich. Informationen und Anmeldungen unter stadtteilfuehrung@zakk.de. Eine eigene Webseite hat die Initiative FlingerPfad noch nicht, aber wer den Kontakt such, kann hier eine Mail an Anne Menges schreiben oder hier an Kaspar Michels.