Düsseldorf: Oberrabbiner Raphael Evers geht in Ruhestand
Raphael Evers, Oberrabiner der Jüdischen Gemeinde in Düsseldorf, packt mit seiner Frau Rebbetzin C.A. Evers-Packter nicht nur die Koffer, sondern auch die Kisten. Nach fünf Jahren in Düsseldorf geht Evers in den Ruhestand. Damit verbunden ist ein Umzug nach Israel. In den vergangenen Wochen war sein Terminkalender voll, denn viele Menschen wollten sich noch von ihm verabschieden.
Seine Abschiedsworte mit Fotos von seinen gepackten Umzugskarton postete er auf seinem Facebookaccount. Darin folgten dem Dank an die Jüdische Gemeinde die lobenden Worte, dass er ein Land verlässt „in dem das Judentum schnell wächst“. „Deutschland ist das einzige Land in Europa, das seiner Nazi-Vergangenheit deutlich in die Augen schauen möchte,“ formuliert er. „Die größten Herausforderungen sind – wie überall in der Jüdischen Welt – Assimilation und Antisemitismus. Wie können wir gegen diese zwei Herausforderungen angehen? Indem wir uns mehr in unser eigenes Erbe, in die Tradition und in die Kultur vertiefen,“ betont Evers.
In Düsseldorf konnte er zahlreiche Initiativen erleben, die die Jüdische Gemeinde wachsen ließen und belebten. Dazu gehörte das große Engagement für die Bildung, beispielsweise mit dem Unterricht für junge und ältere Menschen, aber auch der soziale Einsatz. „Nur auf diese Weise können wir unser Judentum verfestigen und an die kommenden Generationen weitergeben“, ist sich Evers sicher.