Ein Jahr nach Wahlen in Belarus – Demonstration in Düsseldorf am Sonntag
Am 9. August des vergangenen Jahres erklärte sich Alexander Lukaschenko zum Sieger der Präsidentschaftswahlen in Belarus. Da sie das Wahlergebnis für manipuliert halten, demonstrieren seitdem die Bürger*innen gegen Diktator Lukaschenko. Dieser lässt die Demonstrationen von seinen Sicherheitskräften niederknüppeln und Oppositionelle verhaften. Nur im Ausland ist der Protest noch möglich, deshalb ruft die Belarusische Gemeinschaft RAZAM e.V. am Sonntag (8.8.) zum Solidaritätsdemonstration auf. Mit Kundgebungen auf dem Burgplatz (ab 13:30 Uhr), Marktplatz (etwa 15:30 Uhr) und Corneliusplatz (etwa 16 Uhr) und Demonstrationszügen zwischen den Stationen wollen die Organisatoren auf die Eskalation der Lage in Belarus aufmerksam machen.
Lukaschenko schreckt nicht vor Zugriffen im Ausland zurück
Die Repressionen und Verfolgungen in Belarus geht immer weiter. Lukaschenko versucht jeglichen Protest zu verhindern. In vergangenen Wochen wurden wiederholt unabhängigen Medien und Menschenrechtsorganisationen angegriffen. Zahlreiche Journalist*innen und Aktivist*innen wurden festgenommen und befinden sich in Haft. Mittlerweile schreckt der Diktator auch nicht vor Zugriffen im Ausland zurück. Im Mai erreichten Lukaschenkos Aktionen ihren vorläufigen Höhepunkt, als ein Ryanair-Flugzeug mit 120 Passagieren an Bord auf seinem Weg von Griechenland nach Litauen zu einer Landung in Minsk gezwungen wurde. Dabei erfolgte die Festnahme des oppositionellen Journalisten Roman Protassewitsch.
Bei den Olympischen Spielen in Tokio wurde der Fall der belarussische Leichtathletin Kristina Timanowskaja bekannt, die nach eigenen Angaben in Japan durch belarusische Kräfte entführt und zur Heimreise gezwungen werden sollte. Offenbar hatte sie Kritik an Sportfunktionären geübt. Sie erhielt in Polen Asyl und sicheres Geleit für ihre Ausreise dorthin. Der belarusische Aktivist Witaly Schischow befand sich bereits im Exil in der Ukraine, wo er von Kiew aus Belarusen half, die vor dem Lukaschenko Regime fliehen mussten. Er wurde am Dienstag (3.8.) tot in einem Park in Kiew gefunden. Freunde Schischows vermuten, dass der belarusische Geheimdienst dahinter steckt. Die Polizei ermittelt nun, ob es sich um Selbstmord oder um Mord handelt.
Die Proteste in Belarus selber sind öffentlich fast verstummt, da die Menschen um ihr Leben fürchten. Über 600 politische Gefangene sind in Belarus in den Gefängnissen. Die Belarusen kämpfen für ihre Freiheit und Demokratie und wünschen sich Solidarität und Unterstützung aus dem Ausland. Mit dem Druck der internationalen Öffentlichkeit haben sie die Hoffnung, den Diktator stürzen zu können.
Solidarität mit Belarus am Sonntag 8. August
- 13:30-15:00 Uhr Auftaktkundgebung auf dem Burgplatz
- 15:00-15:30 Uhr Aufzug
- 15:30-15:40 Uhr Zwischenkundgebung auf dem Marktplatz
- 15:40-16:00 Uhr Aufzug
- 16:00-16:40 Uhr Abschlusskundgebung auf dem Corneliusplatz
- 17:00 Uhr Dokumentarfilm COURAGE im Bambi Filmstudio (Klosterstr. 78, 40211 Düsseldorf)