Düsseldorf – ein Protokoll zum Universitätsklinikum
Die strenge, bestimmte Stimme aus dem Patientenmanagement der Universitätskliniken Düsseldorf (UKD) ruft an. Order: Der Patient möge sich wegen „relativer Dringlichkeit“ am nächsten Vormittag um 11h zu einer Nachbehandlung einfinden. Der Patient sagt ab, weil er sich zu dieser Zeit in eben fachärztlicher Behandlung befindet.
Es folgt ein Hin und an Mails zwischen dem Institutsleiter, seinem Stellvertreter und dem Patientenmanager.
Dessen strenge, bestimmte Stimme meldet sich am Mittwoch telefonisch. Neue Order: Am Donnerstag, 11 Uhr, einfinden! Es folgt ein Anmelde-Ritual an verschieden Schaltern. Mit der erlangten Akte geht’s zur strengen, bestimmten Stimme, die sagt; „Warten, bis Sie ein Arzt aufruft.“ Eine Ärztin ruft – auf Nachfrage – rund zwei Stunden später auf, untersucht, nimmt Blut ab, füllt Papiere aus. Der Patient möge sich auf die Station begeben. Dort ist sein Zimmerbereich noch nicht gemacht. Zeit für den Patienten.
Leeres Wochenende
Fünf Stunden später erfährt der, es gebe erst am Freitag das Aufklärungsgespräch zum geplanten Eingriff. Das müsse 24 Stunden nachwirken. Da sich am Wochenende bekanntermaßen nichts im Krankenhaus tut, folge die die Nachuntersuchung dann am Montag. Vier Tage Vollzahler, dafür ein leeres Wochenende auf der Station? Patient und Ehefrau widersprechen unisono. Die Ärztin telefoniert nochmal und entscheidet dann: Besprechung ambulant, alles Weitere dann wohl am Montag. Entlassung!
Seelische Qualen
Die Folge sind seelische Qualen für den Kranken und Ehefrau, mal ganz abgesehen vom finanziellen Schaden für diese Erfahrung: vergebliche An- und Rückfahrt, Parkkosten und dergleichen mehr. Die Folgen für die UKD bei – wie es intern heißt –Bettenleerstand: ein Loch im Budget.
Die haben einen Ruf zu verlieren? Ach was.
Ist der Ruf schon ruiniert, (miss-)managt es sich völlig ungeniert.