Düsseldorf: Fridays For Future setzten ihre Klimaproteste fort
Wöchentlich gehen die Aktivist*innen der Friday For Future in Düsseldorf auf die Straße und die Hochwasserkatastrophe bestärkt sie zusätzlich in der Dringlichkeit ihrer Forderungen. So haben sich auch am Freitag (23.7.) rund 30 Teilnehmer*innen getroffen und einen Demonstrationszug durch die Innenstadt organisiert.
Sie sind sich bewusst, dass alle, die die aktuellen Geschehnisse mit der Klimakrise in Verbindung bringen, als pietätslos eingestuft werden. Trotzdem müsse endlich darüber gesprochen werden, dass die Wissenschaft seit Jahren vor Extremwetterereignissen warnt, argumentieren sie. Die Gründe für Hitzewellen, Wirbelstürme und Überschwemmungen hängen mit der menschengemachte Erderwärmung zusammen, da sind sich die Aktivisten sicher. Prof. Hannah Cloke, Flutexpertin der britischen Universität Reading, betont: „Mit dem Klimawandel werden solche Ereignisse nur noch häufiger auftreten.“
Die durchschnittliche Erderwärmung liegt aktuell bei ca. 1,2°C und schon gibt es massive Einwirkung auf die Umwelt: Hitzerekorde, das Kippen große Gletscher in der Antarktis und das Abschmelzen des Eis. Als Folge steigen die Temperaturen an den Polen überproportional und der Temperaturunterschied zwischen Nordpol und Äquator werden geringer. Starkwinde werden schwächer und der Jetstream nimmt ab. Dadurch bleiben Hoch- oder Tiefdruckgebiete, wie in der vergangenen Woche das Tiefdruckgebiet Bernd, länger an einem Ort. Die Regionen sind dadurch Höchsttemperaturen oder starken Regenfällen länger ausgesetzt. Da wärmere Luft mehr Wasser speichern kann, führt die Erderwärmung zu mehr und längeren Regenfällen. Daten aus 1.000 Messstationen des Deutschen Wetterdienstes belegen den Anstieg von schweren Niederschlägen in den letzten zwei Jahrzehnten.
Offen kritisieren die Friday For Futures Armin Laschet, der in ihren Augen nur wenig für Klimaschutz übrig hat und stattdessen die Auto-Lobby fördert. Die Politik müsse sich ändern, denn die Klima-Krise sei bereits da. Ein Verschieben von Klimazielen auf 2030 oder 2050 könne fatale Folgen haben, appellieren die Aktivisten. Jetzt müssten politische Entscheidungen getroffen werden, die vorausschauend dafür sorgen, dass die Menschen besser gegen die Folgen der Klimakrise gewappnet sind und ihr leben geschützt wird. Die Hilfsbereitsschaft vieler Bürger*innen auf die Hochwasserkatastrophe mache Hoffnung, dass nicht nur die aktuellen Höhepunkte der Klimakrise erreicht sei, sondern auch den Weg aus dieser Krise gemeinsam und solidarisch gestaltet werden könne.
In Düsseldorf wollen die Friday For Future jetzt wieder jeden Freitag auf die Straße gehen. Am 13. August ist eine zentrale FFF-Veranstaltung in Frankfurt geplant. Zum nächsten globalen Klimastreik rufen die Aktivisten am 24. September deutschlandweit – und auch in Düsseldorf – auf.