Lüpertz hat sich selbst gelesen: Danke, wir haben verstanden!
Was ist er denn nun, dieser Markus Lüpertz? So was wie ein Künstler? So einer, wie Klein Fritzchen sich einen denkt. Ein Maler und ein Bildhauer und ein Grafiker und ein Kirchenfensterbastler und ein Poet und mehrfacher Preisträger und Musiker. Sagte ich: Poet?
Na ja. Er hat kürzlich einen Band mit fast 260 Seiten voller Wörter vorgelegt. Der heiß “Arkadien” und besteht zumeist aus gequirlten Texten. Einen Teil davon hat dieser Lüpertz nun im Heine-Haus vorgetragen. Wie?
Na ja. Er hat so dreist flott geredet, dass das Publikum Mühe hatte, ihn überhaupt zu verstehen. Und das hat er zeitlich so sehr langwierig gemacht, dass einige Besucher vorzeitig geflüchtet sind. Diese Banausen haben später nicht mehr mitbekommen, dass Lüpertz die Lesung als “Experiment” sah.
Es war … ein Versuch
Ein Experiment ist ein Versuch, quasi eine Untersuchung zur Gewinnung von Informationen. In diesem Fall an Gästen, die für so was Eintritt bezahlt haben. Tja. – Herr Lüpertz, ist denn da so keine Scham? Er hat ja gesagt, die wahre Kunst sei die Malerei. Warum bloß vergeht er sich dann an unserer schönen Sprache?
Lassen wir Lüpertz antworten, wörtlich: “Die Vögel kreischen, sind dabei, sie loben mit viel Tirili des Helden Mut und sein Genie”. Tirili und Genie. Danke. Wir haben verstanden.