Düsseldorf zeigt Flagge gegen Atomwaffen
Mayors for peace – Bürgermeister für den Frieden – zeigen am Donnerstag (8.7.) Flagge für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen vor dem Düsseldorfer Rathaus und in weiteren 400 deutschen Städten. Die grün-weiße Flagge hissen weltweit Städte, deren Bürgermeister damit – 75 Jahre nach Hiroshima und Nagasaki – auf die Notwendigkeit eines Abrüstungsprozesses hinweisen wollen.
Das Netzwerk verurteilt Atomwaffen als unmoralisch und illegal. Der 8. Juli wurde als Flaggentag ausgewählt, da vor 25 Jahren, am 8. Juli 1996, der Internationale Gerichtshof in einem Rechtsgutachten festgestellt hat, dass die Androhung und der Einsatz von Atomwaffen grundsätzlich völkerrechtswidrig sind. Der Einsatz von Atomwaffen trifft immer Bürgerinnen und Bürger in den Städten und Gemeinden. Dabei nimmt niemand Rücksicht auf Grenzen oder Nationen. Der sogenannte Flaggentag wurde vor genau zehn Jahren von der Landeshauptstadt Hannover als Vizepräsidentin der “Mayors for Peace” eingeführt.
Unter dem Motto „Städte sind keine Zielscheiben“ treten die „Bürgermeister für den Frieden“ unter der Führung des Bürgermeisters von Hiroshima, Kazumi Matsui, für die Abschaffung der Atomwaffen und für den Abschluss eines internationalen Verbotsvertrages ein. Die Organisation Mayors for Peace wurde 1982 gegründet und bisher haben sich international mehr als 8.000 Städte angeschlossen, darunter mehr als 700 Städte in Deutschland.
“Mit der Teilnahme am Flaggentag setzen wir uns für die Abschaffung der Atomwaffen ein”, betont Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller. “Noch immer verfügen die Atommächte über schätzungsweise mehr als 13.000 Atomwaffen. Nuklearwaffenarsenale werden modernisiert, mehr Waffen als bisher werden einsatzbereit gehalten. Diese Bedrohung muss ein Ende finden. Wir wollen, dass auch Deutschland dem Atomwaffenverbotsvertrag beitritt. Auf dem Weg dorthin sollte Deutschland als Beobachter an der ersten Vertragsstaatenkonferenz zum Atomwaffenverbotsvertrag Anfang 2022 teilnehmen.”
Neun Länder besitzen immer noch Atomwaffen: USA, Russland, China, Großbritannien, Frankreich, Indien, Pakistan, Israel und Nordkorea. Nach Angaben des Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI gibt es dort immer noch mehr als 15.000 Atomwaffen. In Deutschland sind US-Atombomben bei Büchel in der Eifel stationiert. In diesem Jahr steht der im Januar in Kraft getretene Atomwaffenverbotsvertrag im Fokus des Flaggentages. Die Atommächte haben den Vertrag nicht unterzeichnet, und auch Deutschland ist dem Verbotsvertrag bislang nicht beigetreten.