Polizei Düsseldorf klagt über aggressive Besucher in der Altstadt und PS-Protzer an der Kö
Kürmel auf der Kö, Ansturm auf die Altstadt, Run am Rhein: Den Freitag eingeschlossen hatten Polizei und Ordnungsamt ein anstrengendes Wochenende in Düsseldorf. Dabei trafen die Ordnungshüter*innen nach eigenen Angaben oftmals auf aggressive Besucher*innen. Dass allen Lockerungen zum Trotz Düsseldorf ein Verweil- und Alkoholverbot für die zentralen Partyzonen ausgesprochen hat, musste oftmals mit Nachdruck bekannt gemacht werden. Auf der Königsallee versuchten schmerzfreie Poser*innen, die Absperrbaken beiseite zu schieben, um mit ihren Boliden durchzufahren.
Aggressive Stimmung
Vor allem in der Nacht zu Sonntag (30.5.) sei die Stimmung aggressiv gewesen, teilte die Polizei Düsseldorf mit. Es sei immer wieder zu lauten Pöbeleien und körperlichen Auseinandersetzungen zwischen den Besuchergruppen gekommen. Nur durch die Präsenz der Beamten und das rasche Einschreiten habe die Lage „eindämmen“ können. Daneben hätten die durch Beamt*innen aus Hundertschaften verstärkten Polizeikräfte die Mitarbeiter*innen des Ordnungsdienstes Düsseldorf unterstützt. Diese mussten immer wieder daran erinnern, dass freitags, samstags und sonntags zwischen 20 Uhr und 5 Uhr des Folgetages in der Altstadt und am Rheinufer ein absolutes Alkohol- und Verweilverbot gilt. An normalen Wochentagen ist trinken und verweilen dort zwischen 20 und 1 Uhr untersagt.
Absperrungen beiseite geschoben
Die Königsallee wurde in den Nächsten zu Samstag und Sonntag gesperrt, um gegen die dort marodierenden Autoposer*innen und Partyszene vorzugehen. Echte Tuningfans lassen sich von Plastikbarken allerdings nicht stoppen, wie die Beamten feststellen mussten. Die Sperren wurden mehrfach einfach beiseite geräumt. In den kommenden Tagen sollen stabilere Sperren auf die Kö transportiert werden.
Anwohner der Cäcilienallee schreiben an OB Keller
Im Zusammenhang mit der Kö-Sperrung und den Kontrollen im weiteren Umfeld leiteten Polizeikräfte am Wochenende insgesamt drei Verkehrsstrafverfahren und 16 Ordnungswidrigkeitenverfahren ein. Zwei Fahrzeuge wurden sichergestellt. In 113 Fällen wurden Verwarngelder erhoben.
Die hohe Besucherzahl und die Sperrung der Kö brachten am Samstag den Innenstadtverkehr zum Erliegen. Anwohner der Cäcilienallee haben unterdessen Oberbürgermeister Stephan Keller schriftlich an seine Wahlkampfversprechen als Ordnungshüter erinnert. Denn die aus der City und von der Kö verdrängten PS-Protze lassen ihre Motoren nun dort laut röhren und treffen sich unterhalb der Theodor-Heuss-Brücke. Die Anwohner riefen nach eigenen Aussagen entnervt die Polizei um Hilfe – die habe auf das Geschehen in der Altstadt und an der Kö verwiesen und sei nicht gekommen.