Drama und bisher bestes Spiel der Saison: Fortuna Düsseldorf gewinnt beim Karlsruher SV mit 2:1 (1:0)
Fortuna Düsseldorf hat sich mit dem 2:1 (1:0) Auswärtssieg beim Karlsruher SC für die beste Partie der bisherigen Saison belohnt. Dabei gab es in den letzten 25 Minuten Drama. In der 71. Minute bekam der bis dahin tadellose Fortuna-Keeper Florian Kastenmeier zunächst die gelbe Karte wegen eines Fouls, musste den anschließenden Elfmeter von Philipp Hofmann passieren lassen, schoss dann den Ball weg und sah binnen Sekunden Gelb-Rot. Doch auch in Unterzahl und trotz eines Powerplays der Gastgeber retteten die Düsseldorfer den wohlverdienten Sieg über 90 plus fünf Minuten.
Sehenswerte Kombinationen
Den Unterschied im 4-4-2 System der Düsseldorfer machten die Ballsicherheit und die Passgenauigkeit. Lediglich die ersten fünf Minuten beider Spielhälften wirkten so, als müssten die Fortunen erst ordentlich wachgerüttelt werden. In der ersten Halbzeit war Florian Kastenmeier zur Stelle, als der Karlsruher Marvin Wanitzek aus fünf Meter in Richtung der kurzen abzog. Unmittelbar nach dem Wiederanpfiff reagierte Kastenmeier mit drei Glanzparaden binnen weniger Sekunden auf die Karlsruher, die den Ausgleich erzwingen wollten.
Sobald Fortuna den Rhythmus gefunden hatte, kombinierte sich das Team sehenswert nach vorn. Der Kopfballtreffer von Luka Krajnc in der 12. Minute nach der ersten Ecke der Partie, getreten von Edgar Prib wurde zu diesem Zeitpunkt dem Spielverlauf nicht ganz gerecht. Doch im Folgenden drückten die Düsseldorfer der Partie immer stärker ihren Stempel auf.
Schlechte Chancenverwertung
Wenn es etwas zu meckern gibt, dann die katastrophale Chancenverwertung der Fortunen. Allein in der ersten Hälfte nutzten Peterson, Hennings und Karaman 200-prozentige Torchancen nicht. Die klarste Gelegenheit vergab Karaman in der 46. Minute. Halblings lief er allein auf den Karlsruher Torhüter Marius Gersbeck zu. Karaman schaute noch rechts, wo Shinta Appelkamp mitlief und den Ball lässig in das leere Tor hätte schlenzen können. Doch Karaman wollte das Tor selbst machen, versuchte den Karlsruher Keeper links zu umdribbeln und ließ sich den Ball von der Fußspitze klauen.
Peterson trifft mit tollem Schlenzer
Weniger deutlich, aber ebenfalls eine Großchance: wieder Karaman im Strafraum – wieder eine 1:1 Situation gegen Gersbeck und wieder kein Treffer. Der türkische Nationalspieler hatte das Glück, mit einem Sonntagspass Kristoffer Peterson anzuspielen, der in der 58. Minute den Ball aus 17 Metern ins lange Eck schlenzte und so zum 2:0 für Düsseldorf erhöhte.
Alarm ab Minute 71
Auch in den folgenden Minuten hatten die Düsseldorfer die Gastgeber klar im Griff, spielten fast ein wenig zu lässig und ließen erneut Großchancen ungenutzt – wie etwa der an diesem Tag sehr starke Appelkamp in der 66. Minute, der ebenfalls am Karlsruher Keeper scheiterte.
Dann aber kam die 71. Minute. Um gegen die als kopfballstark geltenden Karlsruher vorzugehen, verließ Kastenmeier seinen fünf-Meter Raum und stürmte mit zwei Fäusten voran gegen einen hoch hereinfliegenden Ball. Ein Karlsruher Stürmer köpfte ihn vor dem Düsseldorfer Torwart neben den Kasten, bekam aber mit voller Wucht dessen beide Fäuste ins Gesicht. Im Video wurde die Szene überprüft. Und es gab einen Elfer für Karlsruhe und Gelb für Kastenmeier. Nach dem Anschlusstreffer semmelte der den Ball nach rechts ins Aus – und sich selbst mit Gelb-Rot gleich hinterher.
In der Überzahlsituation stürmten die Gastgeber auf das Düsseldorfer, fanden aber keinen Weg zum Ausgleich. Das Team von Uwe Rösler rettete sich auch durch die fünf Minuten der Nachspielzeit und hielt mit ganzer Kraft am Dreier, am ersten Auswärtssieg dieser so holprigen Saison fest. Das Macht in der Tabelle Platz Nummer sieben.
Bereits am Mittwoch, 16. Dezember, wartet mit dem VfL Osnabrück die nächste Aufgabe auf die Fortuna. Anstoß ist um 18:30 Uhr.