Düsseldorf: Fast 2.000 Menschen demonstrieren für ein freies Palästina
Die für Freitag (21.5.) geplante Demonstration für ein freies Palästina war von den Organisatoren auf den Samstag (22.3.) verschoben worden. Ob das an der Solidaritätskundgebung für Israel am Freitag lag, oder der höheren Teilnehmerzahl am Samstag, blieb offen. Deutlich wurde bereits kurz nach 17 Uhr vor dem DGB-Haus an der Friedrich-Ebert-Straße, dass die für einen Demonstrationszug genehmigte Teilnehmerzahl von 250 Personen deutlich überschritten werden würde. Rund 2.000 Menschen hatten sich versammelt. Die Ankündigung der Anmelder, gegen alle antisemitischen Plakate oder Sprüche vorzugehen, wurde von den Ordnern nicht durchgesetzt.
Fast 2.000 Menschen hatten sich versammelt, aber der Demonstrationszug wurde verboten, was auf Unverständnis traf. „Wären wir lauter Schwule gewesen, hätten wir ziehen dürfen“, kritisierte ein Teilnehmer am Rand.
Die Rufe „Freiheit für Palästina“ wechselten sich zu Beginn der Demo mit der Forderung „Macht die Straße frei“ ab. Denn Polizei und Ordnungsamt bestanden auf den Auflagen, dass höchstens 250 Teilnehmer*innen zu einem Demonstrationszug starten durften, der durch Düsseldorf Oberbilk zur Moskauer Straße führen sollte. Die Anmelderin von „Free Palestine Düsseldorf“ diskutierte lange mit den Einsatzkräften, da sie nicht auf eine Demonstration verzichten wollte. Dass in Konsequenz der größte Teil der fast 2.000 Teilnehmer*innen an der Friedrich-Ebert-Straße zurückbleiben musste, schien dabei keine Rolle zu spielen.
Unter den Teilnehmer*innen waren auch Gruppierungen, die mit eigenen Megaphonen Stimmung machten
Von Anfang an gab es Kommunikationsprobleme zwischen den Demo-Organisator*innen und den Teilnehmer*innen, da durch die Masse der Menschen die Lautsprecheranlage bei weitem nicht ausreichte, um die Informationen an alle zu bringen. Dazu trug auch bei, dass viele Gruppierungen eigene Megaphone dabei hatten und ihr eigenes Programm in der Kundgebung gestalteten. Bei den Reden und auch auf vielen Plakaten war von der Ankündigung der Anmelder, man werde konsequent Verstöße gegen Inhalte oder Plakate ahnden, die antisemitisch, faschistisch oder anderswertig unterdrückend seien, wenig zu spüren.
Unterschiedliche Plakate waren zu sehen …
… darunter auch mit den Aufschriften „Israel tötet Kinder“, „We can’t breath since 1948“, oder „Ein Holocaust rechtfertigt keinen anderen“
In der Demo wurde die palästinensische Sichtweise auf die jüngste Eskalation des Konflikts dargestellt. Zu Beginn der Kundgebung machte ein Redner deutlich, was offenbar viele dachten. Die deutschen Medien würden die Palästinenser als Aggressoren darstellen, dabei sei es Israel, die eine ethnische Säuberung versuchen würden.
Deutschland und die Medien wurden für ihre einseitige Haltung kritisiert
In den letzten Tagen des Ramadan sei die Situation im von Israel annektierten Ostteil Jerusalems eskaliert. Israelische Sicherheitskräfte hätten die drittheiligste Stätte des Islam, die Al-Aksa-Moschee, gestürmt. Es habe viele Verletzte unter den Palästinenser*innen gegeben. Da die Palästinenser das nicht hinnehmen wollten, hätten sie Israel ein Ultimatum gestellt, das nicht angenommen worden sei und so die Angriffe ausgelöst habe. „Israel versteht nur die Sprache der Waffen“, betonte der Redner und kritisierte Deutschland. Denn hier heiße es immer nur „das arme Israel“. Die Demonstrationsteilnehmer applaudierten und antworteten mit den Rufen „Freiheit für Palästina“.
Die Polizei war mit einem Großaufgebot inklusive Pferdestaffel und Hunden vor Ort
Um 19 Uhr konnten schließlich rund 250 Personen unter Polizeibegleitung ihren Demonstrationszug starten. Zahlreiche Ordner hatten im Vorfeld versucht, die verbleibenden Menschen zu informieren, dass für sie nur eine Kundgebung stattfinden können. Um einen unkontrollierten Marsch der zu diesem Zeitpunkt noch anwesenden rund 1.000 Menschen zu verhindern, positionierte sich die Polizei mit einem starken Aufgebot. Die Verhandlungen über einen zweiten Demonstrationszug blieben erfolglos. Erst nach 20 Uhr zerstreuten sich die noch verbliebenen Teilnehmer*innen.
Um einen zweiten Demonstrationszug zu verhindern, positionierten sich die Einsatzkräfte