Düsseldorf: Sechs Feuerwehrleute qualifizieren sich als Taucher und Strömungsretter
Um die Einsätze in den Seen und Flüssen in und um Düsseldorf zu bewältigen sind bei der Feuerwehr täglich mindestens vier Feuerwehrtaucher im Dienst. Nach achtwöchiger Ausbildung und mindestens 50 Tauchgängen haben sechs weitere Feuerwehrleute erfolgreich ihre Zusatzausbildung zum Feuerwehrtaucher und Strömungsretter absolviert. Die Düsseldorfer Taucherstaffel umfasst damit jetzt 44 Spezialisten für Gefahrenlagen im Wasser.
Ausbildung in Theorie und Praxis
Die Zusatzausbildung der sechs Feuerwehrleute und Notfallsanitäter startete im Februar an der Feuerwehrschule Garath. In einem zweiwöchigen theoretischen und praktischen Ausbildungsabschnitt wurde das Kennenlernen der Gerätschaften und das taktische Vorgehen unter Wasser vermittelt. Schon am ersten Tag ging es dabei unter Wasser – zunächst aber noch ohne Tauchgerät. Später folgten Tauchgänge mit Atemluftflasche auf dem Rücken im Tauchbecken.
Jeder Taucher ist mit einer Leine nach draußen gesichert und kommuniziert über Zugsignale mit dem Sicherungsposten außerhalb, Foto: Stadt Düsseldorf, Feuerwehr
Mitte April begann dann die Ausbildung an und in den Düsseldorfer Gewässern. Wie später bei den Einsätzen spielten dabei Temperaturen und Tageszeit keine Rolle. Getaucht wurde bei jedem Wetter. Zur Prüfung musste jeder Teilnehmer mindestens 50 Tauchgänge nachweisen.
Neben dem Tauchen gehörte die Ausbildung zum Strömungsretter zum Lehrgang. Mit 42 Kilometern durchquert der Rhein die Landeshauptstadt und ist mit rund 60 Einsätzen im Jahr ein Einsatzschwerpunkt für die Taucherstaffel. Aufgrund der starken Strömung ist das Tauchen in der Bundesschifffahrtsstraße nicht möglich. Damit Menschen im Notfall aus dem Gewässer gerettet werden können, sind die Feuerwehrtaucher auch als Strömungsretter qualifiziert. Die Handhabung der spezielle Ausrüstung und das Vorgehen bei einer Rettung aus einem reißenden Gewässer wurde an drei Tagen in der Erft bei Neuss und am Rhein trainiert.
Erfolgreiche Prüfung
Nach der theoretischen Prüfung mit Fragen zum Tauchen und der Gerätetechnik wurde der praktische Teil der Prüfung am Elbsee abgenommen. Das Suchen von Objekten und anschließendem Heben, Arbeiten unter Wasser bis hin zum Tauchgerätewechsel unter Wasser mussten von den Prüflingen gemeistert werden. Alle sechs Teilnehmer waren erfolgreich und werden ab sofort als Feuerwehrtaucher bei der Feuerwehr Düsseldorf eingesetzt.
Zwei neue Feuerwehrlehrtaucher
Gleichzeitig mit der Ausbildung der neuen Taucher begleiteten zwei erfahrene Feuerwehrtaucher den kompletten Lehrgang und wurden zum Feuerwehrlehrtaucher ausgebildet. Damit sind Malte Ammernick und Thomas Klug ab sofort mitverantwortlich für die Aus- und Fortbildung der Düsseldorfer Taucherstaffel. In einer separaten Prüfung zeigten beide ihr Können nicht nur beim Tauchen, sondern erarbeiteten Lehrinhalte und Unterweisungen für alle Lehrgangsteilnehmer.
Die sechs neuen Feuerwehrtaucher und zwei Lehrtaucher mit dem leitenden Lehrtaucher Christian Ruda (rechts), Foto: Stadt Düsseldorf, Feuerwehr
"Das Aufgabengebiet der Feuerwehr Düsseldorf erstreckt sich bereits seit vielen Jahren über das Löschen von Bränden und der technischen Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen hinaus. Die Feuerwehren sind ein gutes Beispiel dafür, wie facettenreiche das Arbeitsfeld ist", erklärt Feuerwehrchef David von der Lieth. "Ich freue mich, dass nun weitere sechs Feuerwehrleute die Zusatzaufgabe wahrnehmen können und sich dieser Herausforderung stellen. Danken möchte ich an dieser Stelle auch besonders den erfahrenen Ausbildern, die ihr fundiertes Fachwissen im Lehrgang wieder einmal weitergegeben haben."
82 Einsätze im letzten Jahr
Die Taucherstaffel der Feuerwehr Düsseldorf rückte im vergangenen Jahr zu insgesamt 82 Einsätzen auf den Gewässern in der Landeshauptstadt aus. Dazu zählen Havarien auf dem Rhein, Schiffsbrände und vor allem die Rettung von Menschen aus Notlagen. Um für das weitreichende Einsatzspektrum gut gerüstet zu sein, sind mit den neuen Feuerwehrtaucher jetzt 44 Spezialisten an der Feuerwache Hüttenstraße stationiert. Mindestens vier von ihnen sind täglich im Dienst. Mit dem Gerätewagen, Taucher und einem Rettungsboot auf einem Anhänger rücken sie innerhalb weniger Minuten nicht nur zu Einsätzen in Düsseldorf aus, sondern unterstützen auch in den umliegenden Städten und Kreisen. Zusätzlich dazu stehen weitere Rettungsboote auf und am Rhein für Unglückslagen speziell auf der großen Bundeswasserstraße zur Verfügung.