Düsseldorf geht bei der Zuteilung zusätzlicher Impfdosen für benachteiligte Stadtteile vorerst leer aus
Nach dem Vorbild von Köln hatte Düsseldorf bereits Stadtteile ausgewählt, in denen die Zahl der Infizierten sehr hoch ist, um dort zusätzliche Impfangebot zu machen. Dafür wurden beim Land NRW Impfdosen beantragt. Doch im Erlass des Landes, der am Donnerstag (13.5.) veröffentlicht wurde, wird Düsseldorf nicht berücksichtigt. 15 Kreise und kreisfreie Städte erhalten Sonderkontingente – die Landeshauptstadt ist nicht dabei. Die Stadt hat die Entscheidung überrascht und hält sie für nicht nachvollziehbar. Das Projekt kann in Düsseldorf vorerst nicht starten.
Gesundheitsministerium wählt Empfänger aus
Hagen, Dortmund, Gelsenkirchen, Krefeld, Leverkusen, Wuppertal, Herne, Bielefeld, Duisburg, Hamm, Köln, der Kreis Mettmann, Solingen, Oberhausen und Remscheid sind in einem Erlass des Landes NRW ausgewählt worden, Sonderkontingente an Impfstoff zu erhalten, um zusätzliche aufsuchende Impfangebote in sozial benachteiligten Stadtteilen
machen zu können. Nach dem Vorbild von Köln Chorweiler soll in Gebieten mit hohen Infektionszahlen das Impfangebot dazu führen, dass sich Inzidenzzahlen sinken. Insgesamt werden dafür zum jetzigen Zeitpunkt 33.000 Impfdosen von Johnson & Johsnon zur Verfügung gestellt, bei denen eine Impfung ausreicht.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden die Städte auf Grundlage der Mindestsicherungsquote (zusammengefasster Indikator, der den prozentualen Anteil der Empfängerinnen von Mindestsicherungsleistungen an der Gesamtbevölkerung ausweist) und der 7-Tages-Inzidenz ausgewählt. Sie müssen nun ein Konzept einreichen, wie sie die Aktionen organisieren.
Düsseldorf geht leer aus
Stadtdirektor und Krisenstabsleiter Burkhard Hintzsche zeigte sich gegenüber report-D überrascht, dass Düsseldorf nicht berücksichtigt wurde. Die Stadt Düsseldorf setze sich weiterhin dafür ein, für die Impfung vulnerabler Gruppen in Stadtteilen mit besonderem Handlungsbedarf zusätzlichen Impfstoff für ausgewählte Hausarztpraxen zu erhalten. „Die Kriterien der vom MAGS angekündigten Sonderkontingente für bestimmte Städte und Stadteile sind intransparent und dass Düsseldorf nicht dabei ist, überrascht und ist nicht nachvollziehbar,“ teilte Hintzsche mit.
Konsequenz ist, dass die geplanten Sonderimpfaktionen bis zur Bereitstellung zusätzlicher Impfdosen nicht starten können. Die Vorbereitungen liefen bereits und in zehn Gebieten wurde Kontakt mit Hausärzten aufgenommen, um das Projekt durchzuführen. Hintzsche fordert das Land auf, schnell nachzubessern und kurzfristig unabhängig von der Postleitzahl die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass in Stadtteilen mit besonderem Handlungsbedarf für vulnerable Gruppen zusätzlicher Impfstoff zur Verfügung gestellt wird.
Weitere Sonderkontingente werden erwartet
Das Land wird ein Sonderkontingent in Höhe von 100.000 Impfdosen für aufsuchende Impfangebote in sozial benachteiligten Stadtteilen zur Verfügung stellen. Bislang wurden rund 50.000 Impfdosen an Kreise und kreisfreie Städte verteilt, die sowohl für die Impfungen von Wohnungs- und Obdachlosen als auch für Stadtteilimpfungen genutzt werden können. Neben den nun zugesagten 33.000 Impfdosen soll es weitere Sonderkontingente für Stadtteilimpfungen geben, sobald Impfdosen zur Verfügung stehen.