Düsseldorf am Tag des Ehrenamts – zwölf Personen und Gruppierungen mit dem Martinstaler geehrt
Die 18. Verleihung des Martinstalers hätte an keinem passenderen Tag sein können: Am Donnerstag (5.12.), dem internationalen Tag des Ehrenamts, wurde dieser besondere Ehrenamtspreis der Stadt Düsseldorf zwölf Mal an Personen und Gruppierungen verliehen.
Die Düsseldorfer und Düsseldorferinnen waren in den vergangenen Wochen aufgerufen Vorschläge zu machen, wer für sein besonderes ehrenamtliches Engagement mit dem Martinstaler geehrt werden soll. Oft sind es die stillen Helfer im Hintergrund, auf die man nicht sofort stößt. Deshalb darf jeder Düsseldorfer einen Mitmenschen nominieren, der sich besonders vorbildlich mit seinem ehrenamtlichen Handeln verdienst gemacht hat. Zahlreiche Vorschläge gingen ein und am internationalen Tag des Ehrenamts hatte Oberbürgermeister Thomas Geisel die Preisträger zu einer Feierstunde in den Jan-Wellem-Saal des Rathauses eingeladen. "Ehrenamtlich Engagierte leisten wertvolle Beiträge zum gesellschaftlichen, kulturellen und sozialen Leben. Sie sorgen für gesellschaftlichen Zusammenhalt. Und sie tun dies bürgerschaftlich, freiwillig und unentgeltlich, im Interesse ihrer Mitmenschen und aus Verbundenheit zu ihrer Heimatstadt", erklärte Oberbürgermeister Thomas Geisel. Er dankte allen Preisträgerinnen und Preisträgern für ihre Arbeit.
Die zwölf Preisträgerinnen und Preisträger des Jahres 2019
Paul Adams und Franz-Peter Meuser
Seit 27 Jahren sind Paul Adams als Bettler und Franz-Peter Meuser als St. Martin im Stadtteil Lörick zu St. Martin aktiv und bringen Jahr für Jahr die Kinderaugen zum Leuchten.
Dvora Barkahn
Seit zwanzig Jahren engagiert sich Dvora Barkhan bei zahlreichen Veranstaltungen und in Gruppierungen der jüdischen Gemeinde in Düsseldorf und Umgebung, obwohl sie bereits als Mutter von fünf Kindern, Frau des Rabbiners Chaim Barkhan und Lehrerin an der Jüdischen Grundschule stark eingebunden ist.
Dr. Steffen Breuer
Nicht nur bei den Footballern der Düsseldorf Panther war Steffen Breuer als Spieler und später als Trainer erfolgreich. Er war und ist Vorbild und "Aushängeschild" für jugendliche Sportler im American Football. Sein Engagement Als Trainer geht dabei über die sportlichen Aspekte hinaus. Er sieht auch sie sozialen Belange seiner Schützlinge und betreut sie über den Sport hinaus.
Rudolf Doll
Ohne Rudolf Doll würden viele Menschen nicht an den Gottesdienstes in der Krankenhauskapelle der SANA Klinik in Benrath teilnehmen können. Denn er holt diejenigen, den den Weg nicht selber schaffen ab und bringt sie später wieder in ihr Zimmer. Aber auch als Fotograf ist Doll aktiv und dokumentiert die Ereignisse sorgfältig mit der Kamera, wovon auch das Benrather Heimatarchiv profitiert.
Birgitta Horster
Einen besonderen Bezug hat Birgitta Horster zur Justzvollzugsanstalt, wo die sich im katholischen Gefängnisverein einbringt und zum Teil auch nach deren Entlassung noch den Kontakt zu den ehemals Inhaftierten unterhält. Aber auch in der Evangelischen Kirche in Düsseldorf ist die ein aktives Mitglied im Presbyterium und zahlreichen weiteren Gremien.
Keyworker des Stadtmuseums
Bereits seit zehn Jahren sind mehrere Dutzend Keyworker ehrenamtlich im Stadtmuseum tätig, entwickeln eigene Ausstellungen und unterstützen die Aktivitäten des Museums. Für die Direktion des Stadtmuseum, Dr. Susanne Anna, sind die Keyworker wahre Schätze, denn indem sie ihre Sicht der Dinge als Bürgerinnen und Bürger einbringen, tragen sie dazu bei, das Stadtmuseum interessant und bekannt zu machen. Im Sommer hatten die Keyworker eine eigenen Ausstellung im Rathaus, bei der sie die Vielfalt ihrer Aktivitäten präsentierten.
Carmen Pempelfort
Im Sozialraum Gerresheim Süd ist Carmen Pempelfort engagiert. Ihr besonderer Fokus liegt dabei auf den Migrantenkindern zwischen sechs und vierzehn Jahren, die oft traumatisiert sind und viel Betreuung brauchen. Als Lotsin des "Gerresheimer Netzwerkes gegen Armut" ist sie eine wichtige Ansprechpartnerin vor allem für die Frauen.
Dieter Ratz
Zahlreiche Menschen hatten Dieter Ratz für die Ehrung mit dem Martinstaler vorgeschlagen und das liegt daran, dass er als gute Seele der evangelischen Kirchengemeinde in Unterrath/Lichtenbroich immer ansprechbar ist – ein unverzichtbarer Helfer in allen Lebenslagen. Vor über zehn Jahren gründete er das Café Petrus, das bis heute ein Beliebter wöchentlicher Treffpunkt der Gemeinde ist. Außerdem ist er als ehrenamtlicher Küster aktiv.
Renate Reichmann-Schmidt
Es ist ein Thema, mit dem viele Menschen hilflos gegenüber stehen: Selbstmord. Im Jahr 2006 gründete Renate Reichmann-Schmidt die erste Selbsthilfegruppe Hinterbliebene nach einem Suizid. 2010 folgte die Gründung des Vereins Initiative Tabu Suizid e.V., dessen erste Vorsitzende sie ist. Aber auch als Vertreterin im Beirat für Menschen mit Behinderung engagiert sich Reichmann-Schmidt.
Norbert Zielonkas
Hilfe und Engagement gehört zu Norbert Zielonkas Leben ganz selbstverständlich dazu. Schon als Kind war er Messdiener, später aktiv als Ausbilder beim DRK und Prüfer in IHK in Ausschüssen. Nun ist seit fast 20 Jahren beim Sozialverband VDK als Sozialberater im Einsatz.
Preisträger "Neue Wege des bürgerschaftlichen Engagements"
Biker4kids
Das Motorradfahren ist für die Biker4kids mehr als eine Freizeitbeschäftigung, es ist eine Passion. Denn seit über zehn Jahren setzen sie sich für Kinder mit lebensverkürzenden Erkrankungen ein. Aufsehenderregend ist dabei der jährliche Motorradkorso, bei dem viele Hundert Motorräder gemeinsam für den guten Zweck durch die Stadt fahren. Der Erlös daraus – aber auch aus vielen anderen Aktivitäten – geht an den Ambulanten Kinderhospizdienstes Düsseldorf. Mittlerweile haben die Biker4kids einen eigenen Förderverein gegründet, um individuell Kindern und ihren Familien helfen zu können, wo staatliche Hilfe nicht greift.
AWISTA-Kompostberatung
Gegründet vom Ausschuss für öffentliche Einrichtungen der Stadt Düsseldorf sind die Ehrenamtler der Kompostberatung der AWISTA seit 1995 im Einsatz. Mit der Umwelt im Blick, werden DüsseldorferInnen dazu angehalten zu kompostieren und den Müll zu reduzieren. Über 20 Ehrenamtler bieten ein pädagogisches Angebot für Kitas und Schulen oder informieren an ihren Ständen bei Straßen- und Stadtteilfesten. Der Zentralschulgarten bieten dem Team Platz für ihre Kompostwochen.