Düsseldorf Garath: Spielplatzpaten eröffnen die Saison in heikler Umgebung
Auf einem Problemspielplatz in Düsseldorf Garath haben die Düsseldorfer Spielplatzpaten die Saison 2018 eröffnet. Direkt an dem Platz Peter-Behrens-Straße treffen sich nach Angaben von Anwohnern regelmäßig rechtsradikale Trinker der stadtteileigenen Republikaner-Szene. Dort warb Birgit Reimers vom Düsseldorfer Jugendamt mit ihrem Team am Samstag (5.5.) um die ersten Freiwilligen in Garath. Der Stadtteil gehört zu den wenigen in Düsseldorf ohne offizielle Spielplatzpaten.
Revier markiert: Rechtsradikale beanspruchen Spielplatz und Bänke an der Peter-Behrens-Straße für sich – wie die Aufkleber zeigen.
70 der rund 440 Düsseldorfer Spielplätze haben ehrenamtliche Helfer, die ein Auge auf die Anlagen und die Nutzer haben. „Spielplatzpaten melden kaputte Spielgeräte und ungebetene Gäste. Sie werden vom Gartenamt und dem Ordnungsamt unterstützt“, sagte Birgit Reimers vom Düsseldorfer Jugendamt, die gemeinsam mit ihrem Team das bürgerschaftliche Engagement fördert.
Gesucht werden Kümmerer, keine Hilfssheriffs. Rentner Gerhard Steinbach ist seit wenigen Tagen so ein Spielplatzpate. Er hat den Spielplatz an der Flurstraße in Düsseldorf Flingern für sich entdeckt. „Es macht mir Spaß, mich dort einzusetzen.“ Drei Kitas in der Umgebung will er ansprechen und für regelmäßige Besuche werben. Zudem hat er eine Menge Ideen für Spielgerät, das Kindern, aber auch Senioren Freude machen soll.
Enormer Einsatz
„Wo Spielplatzpaten tätig sind, verwandeln sich Kinderspielplätze in Treffpunkte für alle Generationen“, hat Birgit Reimers festgestellt. Sie bedankte sich ausdrücklich für den enormen Einsatz, den die Düsseldorfer Spielplatzpaten leisten und hofft zugleich, dass noch weitere Freiwillige hinzukommen.
Spielplatzpate Hans-Jürgen Weber schminkte den Spielplatznutzerinnen ihre Gesichter nach Wunsch.
In Garath hatten Jung und Alt ein paar schöne Stunden an der Peter-Behrens-Straße. Zum Saisonauftakt waren Spielplatzpaten aus der gesamten Stadt in den Süden gekommen. Hans-Jürgen Weber, im Berufsleben gestandener Müllwerker der Awista, half dabei, Kindern ihre Wunschmaske zu schminken. Eine Apfelschälmaschine wurde erfolgreich ausprobiert. Es gab zahlreiche selbstgebackene Kuchen, Kaffee, Saft und Wasser.
Pöbeleien und mehr
Nicht in diese friedliche Szene passten die zahlreichen fremdenfeindlichen Aufkleber auf dem Spielplatzschild. Zudem gibt es Schilderungen eines Düsseldorfer Ratsmitgliedes, das in der Nähe wohnt und von den rechten Rüpeln regelmäßig bepöbelt wird. Die Radikalenclique treffe sich regelmäßig auf den Bänken gegenüber dem Spielplatz. Polizei und Ordnungsamt haben bisher nach Ansicht mancher Anwohner zu wenig unternommen, um gegen die Rechtsradikalen am Spielplatz Peter-Behrens-Straße vorzugehen.