Düsseldorf: 200 Linke und Antifaschisten demonstrieren gegen den Rüstungskonzern Rheinmetall
Krieg macht Kasse. Im Namen der Rheinmetall AG teilte deren Chef Armin Papperger am Freitag (4.5.) mit, dass sich der Auftragseingang der Waffensparte („Defence“) „mehr als verdoppelt“ habe. Nur einen Tag später zogen dagegen rund 200 Demonstranten durch Düsseldorf. Sie trugen einen Satz des Lyrikers Paul Celan auf ihrem Transparent: „Der Tod ist ein Meister aus Deutschland“.
Tuchfühlung auf der Kö: Bei einer Zwischenkundgebung kamensich Flaneure und Aktivisten nahe.
Vor dem DGB-Haus an der Friedrich-Ebert-Straße, auf der Königsallee und auf der Einkaufsmeile Schadowstraße wiesen Redner von Initiativen und Parteien auf den absurden Kreislauf hin: Der Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall liefert Waffensysteme in Krisengebiete und verdiene damit Milliarden. Um Kontrollen und Exportregeln zu umgehen, würden notfalls Tochterunternehmen in Italien bemüht oder Joint-Ventures in der Türkei gegründet, hieß es. Mit den Waffen aus Deutschland werde die Zivilbevölkerung getötet, so dass Menschen keinen anderen Ausweg mehr sähen, als die lebensgefährliche Flucht nach Deutschland.
Kurden leiden aktuell unter und sterben durch deutsche Kriegswaffen.
Unterstützt werde Rheinmetall durch die Bundesregierung – zuletzt durch Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD), der ein deutsch-türkisches Gemeinschaftsunternehmen von Rheinmetall befürwortet habe. In der Türkei sollen so Panzer hergestellt werden, warnten die Demonstrationsteilnehmer.
Parole? Seifenblasen statt Streifenwagen…
Zu ihnen gehörten die Linken, Düsseldorf stellt sich quer, der VVN (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten), Die Falken, die Grüne Jugend, Friedensinitiativen aus NRW und kurdische Gruppen. Die Polizei hatte offenbar mit einem nicht friedlichen Verlauf der Demonstration gerechnet. Das Aufgebot an Einsatzhundertschaften war groß.
Auf obszöne Gesten von Erdogan-Anhängern gab es die Antwort aus dem Demo-Zug.
Die einzige Störung am Rande aber kam von offenbar türkischen Erdogan-Anhängern, die die Teilnehmer der Demonstration durch obszöne Gesten provozierten. Da die Polizei auf der Schadowstraße sofort einschritt, kam es nicht zu einer Eskalation. Die Demonstration löste sich nach drei Stunden friedlich auf.