Düsseldorf: Petition gegen Umweltspur im Rathaus überreicht
Gleich mit dem Start der dritten Umweltspur zwischen Südpark und Erasmusstraße reichte es Andreas Wagner und er eröffnete am 16. Oktober eine Online-Petition, die 3. Umweltspur sofort wieder einzustellen. 11.412 Unterzeichner unterstützen ihn bei dieser Forderung. Die Unterschriften wurden am Donnerstag (5.12.) an Oberbürgermeister Thomas Geisel übergeben.
Der blaue Aktenordner war gut gefüllt. Andreas Wagner hatte für die Übergabe der Petition im Rathaus nicht nur die 11.412 Unterschriften abgeheftet. Er hatte auch Vorschläge erarbeitet, wie die Situation sofort zu entspannen sei. Rund zwei Dutzend Unterstützer begleiteten Wagner am Donnerstag ins Rathaus, wo Oberbürgermeister Thomas Geisel die Gruppe empfing.
Das Stadtoberhaupt nahm sich Zeit mit der Gruppe zu diskutieren, aber die Positionen auf beiden Seiten waren recht eindeutig. Als Sofortmaßnahmen schlug die Gruppe vor, zu den Hauptverkehrszeiten die Umweltspur ruhen zu lassen. Dies fand bei Geisel wenig Verständnis, da ja gerade dann die Hauptschadstoffbelastung entsteht.
Er betonte, dass die Spur keine Drangsalierung der Autofahrer sein solle, sondern ein Versuch das Bewusstsein der Menschen zu ändern. Immer mehr Menschen pendeln wegen der Arbeit nach Düsseldorf, die Zahl der DüsseldorferInnen steige stetig – wenn sich der Verkehr entsprechend entwickele, sei der Verkehrskollaps nicht zu verhindern, ist sich Geisel sicher. Es sei notwendig, bei den Menschen einen Bewusstseinswandel zu erreichen. Dafür müssten liebgewonnene Gewohnheiten auf den Prüfstand und dazu gehöre auch das Autofahren, führte er aus.
Argumente, die die Gruppe der Petitionsunterschreiber nicht hören wollte. Sie fühlen sich persönlich in ihren Freiheiten eingeschränkt, wie auch Andreas Wagner zugab. Er wohnt in Benrath, könnte mit Bus oder Bahn fahren, möchte aber selber entscheiden und sich nicht von der Umweltspur vorschreiben lassen, wie er zur Arbeit kommen soll. Für Wagner sind besonders die Pendler die Leidtragenden. Viele hätten keine Alternativen – was von seinen Mitstreitern beklatscht wurde.
Dass die Optimierungsmaßnahmen bei Park&Ride-Parkplätzen, Taktung der ÖPNV-Verbindungen, Fahrpreisen und die Bildung von Fahrgemeinschaften zügig umgesetzt werden müssten, gab Geisel zu. Doch er wies auch darauf hin, dass nun Druck im System sei und dadurch ließe sich leichter etwas bewegen, als wenn man in aller Ruhe erst mal endlos plane. Schließlich sei die Umweltspur die Maßnahme im Luftreinhalteplan der Stadt Düsseldorf, die das Dieselfahrverbot verhindere. Nach der Zustimmung im Rat am 28. November, der sich gegen die Aufhebung der Umweltspuren ausgesprochen hatte, gab es nun eine weitere Nachricht aus Essen. Am Donnerstag (5.12.) hatte sich die Stadt Essen mit dem BUND geeinigt, neben anderen Maßnahmen ebenfalls Umweltspuren einzuführen.
"Ich werde auf jeden Fall dranbleiben", kündigte Wagner an. Ob er ein Bürgerbegehren anstrebt ließ er offen.