Düsseldorf: KDDM-Cup mit Oberbürgermeister Geisel als Schiedsrichter
Höhepunkt des Cups des Kreises der Düsseldorfer Muslime (KDDM) war auch in diesem Jahr das interreligiöse Fußballspiel zwischen den muslimischen Imamen und den christlichen Geistlichen. Eigentlich endete es 4:4, aber der spontan eingesprungene Schiedsrichter Thomas Geisel setzte noch ein Elfmeterschießen an und dabei gingen die Imame siegreich vom Platz.
Viele Tausend Besucher bei Cup und Festival
Muhammad Yashab begeisterte das Publikum
Die Organisatoren des KDDM und Islamic Relief hatten die 6. Auflage des Cups und Festivals gemeinsam mit ihren über vierzig Mitgliedern geplant. Ihr gemeinsames Ziel ist es als Netzwerk den Kontakt und die Zusammenarbeit in Düsseldorf zu fördern. Dazu gehören auch Aktionen und Initiativen gegen Gewalt, Extremismus und Fremdenfeindlichkeit. Die Veranstaltung am Donnerstag (10.5.) bot für Besucher und Fußballer ein buntes Programm, zu dem auch NRW-Integrationsminister Dr. Joachim Stamp und Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel kamen.
Das Fußballtunier
Die Spieler von Masjid Arrahman jubelten mit ihrem Pokal
Zwanzig Senioren-Mannschaften und sechs Junioren-Teams hatten sich für den Cup angemeldet und den ganzen Donnerstag über spielten sie in Gruppen gegeneinander. Am Nachmittag standen dann die Finalisten fest und das Team der Masjid Ar Rahman bestritt das Spiel um den Sieg gegen das Team der DITIB Eller. Nach Ende der offiziellen Spielzeit stand es 1:1 unentschieden und so musste das Elfmeterschießen entscheiden. Es war die Mannschaft von Masjid Arrahman aus Flingern, die schließlich die Arme hochrissen und ihren Sieg bejubelten. Platz zwei belegte DITIB Eller und Masjid Assalam aus Reisholz kam auf den dritten Platz. Die feierliche Übergabe der Pokale übernahmen Dr. Joachim Stamp und der Vorstandsvorsitzender der KDDM Dr. Dalinc Dereköy.
Bei den Junioren siegte das Team von Masjid Omar
Die Pokale für die Sieger bei den Junioren erhielten die Mannschaften von Masjid Omar auf Platz 1, Masjid Assalam auf Platz zwei und Masjid Arrahman auf Platz drei.
Imame gegen Christen
Auch nach dem Spiel war die Stimmung noch bestens
Nach den Finalspielen liefen die Teams des interreligiösen Spiels auf. Die Imame in weissen Trikots und die christlischen Vertreter in schwarzen. Eigentlich hatte Michael Rubinstein vom Landesverband der Jüdischen Gemeinden Nordrhein die Partie pfeifen wollen, doch er war in diesem Jahr verhindert. Michael Szentei-Heise, Verwaltungschef der Jüdische Gemeinde, nahm Abstand davon, die Vertretung zu übernehmen und so sprang spontan Oberbürgermeister Thomas Geisel ein. Turnschuhe und Laufhose hatte er im Auto, er bekam noch ein Schiedsrichtershirt und schon lief er gemeinsam mit den Mannschaften auf. In der ersten Halbzeit legten die Imame eine überzeugende Leistung hin und gingen locker mit 3:0 in Führung. Doch das christliche Team steckte nicht auf und erspielten noch ein 4:4. Das wäre eigentlich für alle ein befriedigendes Ergebnis gewesen, aber Schiedsrichter Geisel pfiff noch zum Elfmeterschießen. Darin überzeugten die Imame, aber alle gemeinsam nahmen ihre Medaillen entgegen.
Die Entscheidung fiel beim Elfmeterschießen
Buntes Festival
Auch abseits der Fußballplätze hatten die Organisatoren ein buntes Familienfest geplant. Nach den heißen Temperaturen in den Vorjahren waren für dieses Jahr Pavillons gegen die Sonne besorgt. Sie sollten nach den schlechten Wetterprognosen nun auch gegen Regen helfen, wurden aber nicht gebraucht. Bis auf einige wenige Regentropfen war es perfektes Wetter. Für die Kinder waren Attraktionen vom Bullenreiten, Fußball-Dart, Menschenkicker, Wasserball Arena und vielen weiteren Spielen aufgebaut. Der Nachwuchs belagerte über den ganz Tag begeistert die Spiele und vermisste auch das sonst angeboten Ponyreiten nicht. Darauf hatten die Veranstalter KDDM und Islamic Relief Deutschland in diesem Jahr bewusst verzichtet, denn die Angebote sollten ökologisch einwandfrei sein.
Wer nicht Fußball spielte, hatte viele Alternativen
Auf dem Ascheplatz hatten die Besucher die Möglichkeit sich an den vielen Ständen zu informieren und auch internationale Leckereien waren zu bekommen. Das Programm auf der Bühne startete um 11 Uhr und bot bunte Unterhaltung von Sänger Issam Bayan bis zu Muhammad Yasbah, der schnell auch seine Fan zum Singen brachte. Vor der großer Kulisse fanden auch die von Mesut Özil signierten Trikots bei der Versteigerung viele Liebhaber und über 1300 Euro wurden dabei für einen guten Zweck eingenommen.
Neuer Termin für 2019
Für das nächste Jahr werden die Veranstalter einen anderen Termin suchen, denn der traditionell gewählte Christi Himmelfahrtstag (30.5.) liegt in 2019 im Zeitraum des Ramadan (5. Mai bis 4. Juni 2019).