Düsseldorf will den größten Open Air Park – 60 Bäume müssen weichen
Proteste des Bürger- und Heimatvereins Lohausen, Einsprüche von Baumschützern, Kritik der Grünen und von Teilen der CDU treffen ab Montag, 9. April, auf vollendete Tatsachen. Die Stadt Düsseldorf beginnt mit der Umsiedlung von 60 Bäumen, um auf dem Messeparkplatz P1 das größte Open-Air-Gelände Nordrhein-Westfalens zu schaffen.
Platz für 100.000 Gäste
Dirk Brill, Geschäftsführer von Düsseldorf Congress Sport und Event, DCSE, setzt auf schiere Größe. Eine siebzehn Fußballfelder große Fläche will er den Konzertveranstaltern bieten. Die hat angeblich Platz für 100.000 zahlende Gäste. Bislang ist die Esprit Arena das Größte der Stadt – aber da passen bloß 50.000 Zuschauer rein.
Normalerweise parken hier die Lastwagen der Messeanlieferer: der Parkplatz P1.
Brutvögel und Bäume sind Manager Brill mutmaßlich herzlich egal. Für ihn zählt, dass die neue Eventfläche namens „D.LIVE Open Air Park“ über Autobahnen, mit Straßenbahnen und Buslinien gut zu erreichen ist.
Mit dem britischen Star Ed Sheeran im Handgepäck hat sich Bril nun die Erlaubnis geholt, die lästigen Bäume loszuwerden. Eine angebliche Fachfirma soll 60 Erlen, Hainbuchen, Eschen, Amberbäume, Platanen, Eichen und Bergahorne mit einem Stammumfang zwischen 25 und 69 Zentimetern ganz einfach umtopfen.
Bäume markieren
Am Montag, 9. April, würden zunächst die Fläche abgesperrt und die umzupflanzenden Bäume markiert. Ab Mitte der Woche werde mit den Umpflanzungen begonnen. So teilt es das Stadtpresseamt mit: „Die markierten Bäume werden herausgenommen, balliert und erhalten einen Schutzanstrich am Stamm. Vor dem Transport in die städtische Baumschule wird zudem die Krone leicht zurückgeschnitten. Die Bäume werden bis zur nächsten Pflanzperiode dort fachgerecht gepflegt.“
Bäume, die beim Umsetzen sterben, müssen ersetzt werden; Brutvögel dürfen nicht gestürt werden.
Die Umpflanzungen müssen witterungsabhängig bis spätestens Ende April abgeschlossen sein, um gute Anwuchsbedingungen durch den dann noch Laub-losen Zustand der Bäume zu erreichen. Die Stadt habe die Auflage erteilt, dass bei den Umpflanzungen die fachlichen Anforderungen (DIN-Normen) zum Schutz und zum Anwachsen der Bäume einzuhalten sind. Vor allem seien auch die Bestimmungen des Artenschutzes zu beachten und durch Gutachter zu dokumentieren, damit mit der Maßnahme keine Eingriffe in den Bestand brütender Vögel erfolgen.
Sollten Bäume den abrupten Standortwechsel nicht überleben, würden sie durch gleichwertige Bäume ersetzt, heißt es.