In Düsseldorf demonstrieren 1500 Ostermarschierer für den Frieden und gegen Atomwaffen
Die Zahl der Menschen, die am Ostersamstag (31.3.) unter dem Zeichen der Friedenstaube durch die Düsseldorfer Innenstadt zogen, war deutlich größer als in den vergangenen Jahren. 1.500 Menschen unterschiedlicher Gruppierungen hatten sich solidarisiert und bildeten einen bunten Demonstrationszug, der unter anderem von einer Atomwaffenattrappe begleitet wurde. Bei der Kundgebung vor dem Rathaus wurde Bernhard Trautvetter mit dem Düsseldorfer Friedenspreis ausgezeichnet.
Ziel des Demonstrationszuges war der Rathausplatz
„Abrüsten statt Aufrüsten – Atomwaffen abschaffen – Friedenspolitik statt Konfrontation!“ hieß das Motto in diesem Jahr, unter dem in verschiedenen Städten die Menschen für den Frieden demonstrierten. Die Teilnehmer beunruhigt die aktuelle Entwicklung in der Welt: Kriege in Syrien, Mali, Jemen, Afghanistan und die zunehmende Konfrontation zwischen den Atommächten.
Ein Gruppe demonstrierte für Frieden in Efrin
Deutsche Waffenlieferungen an die Türkei haben zur aktuellen Eskalation beigetragen, und die Pläne der Bundesregierung, die Ausgaben für den Militärhaushalt zu verdoppeln, würde die Politik der militärischen Stärke und Konfrontation noch vergrößern, verurteilten die Teilnehmer. Viele Menschen fühlen sich durch die Strategien und Aufrüstungspläne der USA und anderer Atommächte verunsichert, was sich auch an der starken Teilnahme an den Ostermärschen ausdrückte.
Als "Linke Bazillen" wollen die Linken Rheinmetall mit Frieden infizieren
Am Rathaus sprach die EU-Abgeordnete der Linken und stellvertretende Vorsitzende des EU-Verteidigungsausschusses, Sabine Lösing, zum Thema „EU-Aufrüstung“. Sie kritisierte die Pläne unterschiedlicher EU-Staaten, eine Europa-Armee aufzubauen. Das Feindbild aus den Zeiten des Kaltes Krieges werde wieder geschürt. Auch die Bundesregierung plant ihren Verteidigungshaushalt deutlich aufzustocken. Außerdem hat Deutschland den Atomwaffenverbotsvertrag, der es den USA verbieten würde, Atomwaffen auf deutschem Gebiet zu stationieren, nicht unterschrieben.
Bernhard Trautvetter, der Preisträger des Düsseldorfer Friedenspreises
Für seine Recherchen zur Nato-Kommandozentrale in Kalkar/Uedem wurde Bernhard Trautvetter vor dem Rathaus mit dem Düsseldorfer Friedenspreis ausgezeichnet. Trauvetter betonte, der Preis sei eine Ehre, die ihm aber nicht persönlich gebühre, sondern der Friedensbewegung. Vielen Menschen ist die Bedeutung der Kommandozentrale in Kalkar/Uedem nicht bekannt. Im Jahr 2018 übernimmt der Stützpunkt in Kalkar die Führung der Luftstreitkräfte der NATO Response Force (Schnelle Eingreiftruppe) und die Bundeswehr steuert von hier die Kriegseinsätze der Luftwaffe, in Syrien, Afganistan und Mali.
No Woman, No Cry ist eine Reggae-Ballade von Bob Marley – eine Demonstrantin hatte sie leicht verändert
Trautvetter informiert in seinen Veröffentlichungen auch über die Konferenzen, auf denen zwei Mal im Jahr, unter Ausschluss der Öffentlichkeit, hochrangige Militärs verschiedene Szenarien der Kriegsführung durchplanen. Die Ostermarschierer wenden sich in ihren Protesten gegen diese Konferenzen. Sie plädieren für ein Konzept der gemeinsamen Sicherheit, statt einer Konfrontationspolitik. Deutschland solle sich an keinen Kriegen beteiligen und keine Waffen exportieren, fordern die Friedensaktivisten.
In Strahlenschutzanzügen gekleidete Demonstranten führte eine Atomwaffenattrappe mit
Joachim Schramm vom Ostermarschkomitee Rhein/Ruhr, betont: „15.000 Atomwaffen existieren weltweit, genug um jeden Menschen mehrfach zu töten. Wir brauchen keinen neuen atomaren Wettlauf, wir brauchen Abrüstung."
Die Deutsche Friedensgesellschaft Vereinigte Kriegsdienstgegnerinnen des Bonn-Rhein-Sieg-Kreises hatte diese Willenerklärungen organisiert. Die Menschen forderten darauf des generelle Gewaltverbot und die Abschaffung aller Atomwaffen
Am Ostersonntag führt die zweite Tagesetappe des Ostermarsch ab 10 Uhr als Fahrradcorso von Essen, Porscheplatz, über Gelsenkirchen, Wattenscheid, Herne zur ver.di-Geschäftsstelle in Bochum. Die dritte Etappe startet am Ostermontag um 10 Uhr in Bochum-Werne mit einem Friedensgottesdienst. In Dortmund-Dorstfeld gibt es um 14:20 Uhr auf dem Wilhelmplatz eine Kundgebung, bevor ab 16 Uhr der Ostermarsch am Wichernhaus in der Stollenstraße 36 in der Dortmunder Nordstadt die Abschlusskundgebung steigt.
Weitere Informationen finden sie unter www.ostermarsch-ruhr.de