Equal Pay Day in Düsseldorf "Da fehlt doch was"
Gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit ist für Frauen noch immer keine Selbstverständlichkeit. Der Equal Pay Day am Sonntag (18.3.) symbolisiert den Tag. Durchschnittlich 21 Prozent weniger Lohn bedeuten umgerechnet, dass Frauen erst am 18. März so viel verdienen, wie Männer bereits zu Beginn des Jahres. Er markiert symbolisch den Zeitpunkt, bis zu dem Frauen quasi umsonst arbeiten. Bereits am Samstag (17.3.) starteten Aktionen in Düsseldorf, um auf den Tag aufmerksam zu machen.
Protest-Rot beim Equal Pay Day in Düsseldorf
In diesem Jahr gingen die Frauen unter dem Motto „Da fehlt doch was“ auf die Straße und präsentierten dabei eine Plakat- und Postkartenaktion. Bei wenig freundlichem Wetter trafen sie sich dafür auf der Mittelstraße vor der Statue "Die Streitenden". Unterstützt wurden sie von der Trommelgruppe Sapali, die mit ihren Rhythmen für Schwung sorgten.
Frauen verdienen in Deutschland immer noch 21 Prozent weniger als Männer. Umgerechnet ergeben sich aus dem Prozentsatz 77 Tage (21 Prozent von 365 Tagen) und somit das Datum des diesjährigen Equal Pay Day: Sonntag, 18. März.
Beim Thema „Lohngerechtigkeit“ für Frauen sind sich die Vertreterinnen aller politischen Parteien einig, geholfen hat das aber bisher nicht viel. Das Statistische Bundesamt zeigt in den Zahlen des Jahres 2016 auf, dass die Frauen durchschnittlich nur 16,59 Euro brutto pro Stunde verdienten, Männer hingegen 21,00 Euro. Im europäischen Vergleich ist Deutschland auf einem Spitzenplatz bei der Lohnungleichheit. Zwar wurde das Entgelttransparenzgesetz von der Bundesregierung eingeführt, doch nur in Betrieben mit mehr als 200 Beschäftigten und mehreren Kollegen mit der gleichen Tätigkeit, haben die Frau ein Recht auf Auskunft über die Gehälter der Kollegen. Selbst wer die Auskunft erhält, hat dann noch kein Anrecht auf eine Gehaltserhöhung, betont Sigrid Wolf, DGB- Vorsitzende des Stadtverbandes Düsseldorf.
Die Trommelgruppe Sapali sorgte für musikalische Unterhaltung
Die statistische Einkommenslücke ist für Frauen nicht nur ein Problem während ihrer Zeit als Arbeitsnehmerinnen, auch bei der Rente macht sich das stark bemerkbar. Es geht am Equal Pay Day um die schlechtere Bezahlung, aber auch um die damit ausgedrückte fehlende Wertschätzung der Frauen. Denn Pausen wegen Kindererziehung oder die Reduzierung der Arbeit auf Teilzeit wirken sich langfristig auf Karriere und Einkommen aus.
"Die immer noch bestehende Lohnlücke zwischen Männern und Frauen ist gravierend. Es ist daher wichtig ein Zeichen zu setzen, damit diese Ungerechtigkeit endlich abgeschafft wird", so Elisabeth Wilfart, Gleichstellungsbeauftragte der Landeshauptstadt Düsseldorf.Die Aktion auf der Mittelstraße wurde neben dem Gleichstellungsbüro der Landeshauptstadt Düsseldorf organisiert. Mitstreiterinnen der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen, dem BPW Club Düsseldorf, dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, dem Deutschen Gewerkschaftsbund, der FDP-Ratsfraktion, dem Kreisverband der Frauenunion, der Katholische Frauengemeinschaft Deutschland, der Ratsfraktion Die Linke, dem Sozialverband Deutschland NRW, der Gewerkschaft ver.di Bezirksfrauenrat Düssel-Rhein-Wupper, waren der Aufforderung der Organisatoren gefolgt und in roter oder schwarzer Kleidung gekommen.
Aber auch die roten Regenschirme mit Logo des Equal Pay Days kamen zum Einsatz, da der Himmel anlässlich der ungleichen Bezahlung der Frauen weinte. Die rote Farbe steht für diesen Tag und soll Synonym für die roten Zahlen auf den Gehaltskonten der Frauen sein.
Fotos: Karina Hermsen