Düsseldorf Schadowplatz: Protest gegen türkischen Angriff auf Afrin – mit Schuhen auf der Shoppingmeile
Düsseldorf schaut weg: Viele tausend Menschen flanierten am Samstag auf dem Schadowplatz vorbei an Transparenten. Sie ließen ein Feld von einzelnen Schuhen links liegen, deren Träger beim türkischen Angriff auf die nordsyrische Provinz Afrin mit der gleichnamigen Verwaltungs-Hauptstadt verletzt oder getötet worden sind.
Mehr als 70 Demonstranten machten auf die Mitverantwortung Düsseldorfs für den Angriff auf die Kurden verantwortlich. Der deutschlandweite Aktionstag wies auf die prekäre Lage der Menschen im Kanton Afrin hin, forderte eine sofortige Waffenruhe, den Abzug der türkischen Militärverbände und eine Einbeziehung der der syrischen Kurden in den UN-Friedensprozess.
Das Düsseldorfer Rheinmetall profitiert vom türkischen Angriff auf die Afrin, so die Demonstranten.
Die Kreisvorsitzende der Linken, Natalie Meisen brandmarkte das Rüstungsunternehmen Rheinmetall als Profiteur des Angriffs: „Auch aus Düsseldorf wird der völkerrechtswidrige Krieg gegen die Kurden in Nordsyrien unterstützt. Während viele Menschen in einer Region zu Tode kommen, die vorher befriedet war, macht der Rüstungskonzern Rheinmetall mit Munitions- und Rüstungsexporten an die Türkei Gewinne. Wir sind solidarisch mit den Kurden in Nordsyrien und fordern einen sofortigen Ausfuhrstopp von Rüstungsgütern an die Türkei.“
Zu den Informationen gehörte ein Bericht der Hilfsorganisation Türkischer Halbmond zur türkischen Gewalt gegen Frauen in Afrin.
In Redebeiträgen wurde ein sofortiger Stopp der Angriffe gefordert. An einem Informationstisch verteilten die Aktivisten unter anderem einen Bericht des türkischen Halbmonds, der größten türkischen Hilfsorganisation, die Teil des internationalen Roten Kreuzes ist. Darin sind – mit Stand vom 18. Februar 2018) viele Namen und Daten der weiblichen zivilen Opfer des türkischen Angriffs auf Afrin gelistet: 61 Frauen, 17 von Ihnen wurden getötet, 44 zum Teil schwer verletzt.