Düsseldorf: Trainingstag für 500 Schulsanitäter der Johanniter
„Dat hat wat mittn Herz zu tun“ hieß das Motto des 15. Schulsanitätsdienst-Tag der Johanniter vom Landesverband NRW, bei dem am Samstag (9.11.) über 550 SchülerInnen in die Dieter-Forte-Gesamtschule kamen. Dabei wurde das Herz nicht nur im medizinischen Sinn gesehen, denn das ehrenamtliche Engagement ist für die SchülerInnen und die zahlreichen Helfer der Johanniter eine echte Herzensangelegenheit.
Die Fortgeschrittenen lernen die Ausstattung des Rettungswagens kennen
"Bei Alarm rennen wir los"
Niklas ist 13 Jahre alt und besucht die 8. Klasse der Dieter-Forte-Gesamtschule. Am vergangenen Freitag hatte er Dienst als Schulsanitäter und gleich vier Mal piepte während des Unterrichts sein Funkgerät und sein Einsatz war gefragt. Im Notfall werden drei SchulsanitäterInnen alarmiert, bei größeren Vorfällen sechs und sollte ein Rettungswagen oder Notarzt benötigt werden, erhöht sich die Zahl nochmals um die Sanis, die auf dem Schulhof die Einweisung vornehmen. 20 ausgebildete SchulsanitäterInnen hat die Dieter-Forte-Gesamtschule und einige von ihnen nahmen am Samstag am Schulsanitätsdienst-Tag teil. Denn neben der Grundausbildung, die Voraussetzung für den Dienst in der Schule ist, bekommen die 2.600 SchulsanitäterInnen der Johanniter einmal im Jahr die Gelegenheit ihr Wissen in Workshops zu vertiefen.
Einen Druckverband anzulegen, um die Blutung zu stoppen ist für diese Teilnehmer kein Problem
Rund 1,6 Millionen Unfälle gibt es jährlich an deutschen Schulen. In Nordrhein-Westfalen sind an 134 Schulen von den Johannitern betreute SchulsanitäterInnen im Einsatz. Zehn weiterführende Schulen, zwei Grundschulen und zwei Förderschulen in Düsseldorf verfügen über Schulsanitäter der Johanniter. Wenn etwas passiert ist, sind sie in der Lage eine Notfallsituation einzuschätzen und treffen die Entscheidung, ob Pflaster/Verband, Ruheraum oder Rettungswagen erforderlich sind. Bei Bedarf leisten sie lebensrettende Sofortmaßnahmen oder betreuen Verletzte.
Mark Falkenberg ist im Rettungsdienst tätig und zeigt in einem der Workshops, wie ein Stiffneck angelegt wird
Am Samstag starteten über 500 Schüler und Schülerinnen um 10 Uhr mit dem Schulsanitätsdienst-Tag. Im Vorfeld hatten sie sich für einen der 23 Workshops angemeldet. Passend zum Alter der Teilnehmer, die zwischen 7 und 18 Jahre alt waren, gab es Angebote für die Jüngeren, aber auch Themen für Fortgeschrittenen. Neben der „Ersten Hilfe von A-Z“, der Spezialisierung für Babysitter oder Hunde, standen beispielsweise „Einblicke in die Chirurgie“, „Wasserrettung“, „Trauma für Fortgeschrittene“, „Rettungshunde“ oder „Deeskalation und Selbstverteidigung“ zur Auswahl. Dabei legten die Johanniter mit ihren vielen Helfern großen Wert darauf, die Workshops unter realistischen Bedingungen zu gestalten. Im Laufe des Vormittags erhielten immer mehr Teilnehmer gefährlich klaffende Wunden geschminkt, die an Halloween mächtig Eindruck gemacht hätten. Denn auch der Anblick von Verletzungen darf die SchulsanitäterInnen nicht schrecken.
Die Dieter-Forte-Gesamtschule war am Samstag Veranstaltungsort für den Schulsanitätsdienst-Tag
Für die Mittagspause zwischen den beiden Workshopphasen war auf dem Schulhof ein buntes Programm organisiert, bei dem spielerisch Geschicklichkeit und Geist trainiert wurde.