Düsseldorf: Fünfte Jahreszeit startet pünktlich um 11:11 Uhr – Helau
Andere Städte waren sich der Feierlaune ihrer Narren nicht sicher – in Düsseldorf sah das anders aus. Fast püntklich um 11:11 Uhr krabbelte am Montag (11.11.) der Hoppeditz aus seinem Senftopf. Ein wenig verspätet war er – lag wohl am Stau, daher legte er die letzten Meter auf einem E-Roller zurück.
Hoppeditz on Tour
Für die Mitglieder der Karnevalsvereine begann der Karnevalsauftakt bereits um kurz nach zehn Uhr. Über 1000 Karnevalisten zogen vom Rathausufer zum Rathausplatz, wo sie von vielen Jecken empfangen wurden. Als die Rhingschiffer das Mottolied präsentiert hatten, richteten sich alle Blicke erwartungsvoll auf den Senftopf, aus dem Hoppeditz Tom Bauer krabbeln sollte. Doch stattdessen war er Hermann Schmitz, der die Narren Begrüßte.
Das designierte Prinzenpaar feierte das Hoppeditzerwachen noch in den Gardeuniformen
Der Hoppeditz rollte schließlich auf einem E-Roller an, getreu dem Motto „ich mache mir meine eigenen Rennstrecke und Umweltspur auf dem Bürgersteig“. Die Einrichtung der Umweltspuren war natürlich die beste Vorlage, die sich ein Hoppetditz für seine Abrechnung wünschen konnte. Fahrgemeinschaften mit mindestens drei Insassen führen am Stau vorbei, aber nur mit lebenden Menschen – für Tote und Aufblaspuppen gibt es keine Ausnahmegenehmigungen.
Unerwartet gab es nicht nur eine Abrechnung mit OB Geisel, auch Marie-Agnes Strack-Zimmermann als OB-Kandidatin hatte es prominent in die Hoppeditzrede geschafft. Die bekam ihr Fett weg als Kritikerin der Umweltspur, aber auch weil die immer noch wegen der Tour de France nachkartet und offenbar etwas gegen Feierei in ihrer Nachbarschaft hat.
Das die Rheinterrassen trotz schlechtem Service und Saune-Temperaturen bei den Sitzung heftig an der Preisschraube drehen, ist aktuell bei den Karnevalisten ein großer Aufreger. Da sollte die Stadt als Eigentümer aktiv werden – fand der Hoppeditz und die Jecken auf dem Rathausplatz schlossen sich dem mit Applaus an. Viel Gelächter gab es für den jecken Vorschlag, die Gestaltung der Stadtstrände in die Hände von Helge Achenbach zu legen.
“alles gute kommt von oben” – ob der OB damit wohl seine Gegenrede vom Balkon meinte?
Eine Premiere gab es nach der Hoppeditzrede, denn zum ersten Mal setzte der OB zu einer Gegenrede an. Zwar ging Geisel nicht auf Details ein, aber sein Bemühen kam bei den Karnevalisten gut an.
Fotos: Karina Hermsen