Düsseldorf Krisengipfel: Ab Sonntag gilt im Rheinbad eine Ausweispflicht
Ab Sonntag (28.7.) gilt im Düsseldorfer Rheinbad eine Ausweispflicht. Zugleich soll die Zahl der Sicherheitskräfte dort deutlich erhöht werden – unter anderem wird der bereits am Samstag (27.7.) patrouillierende städtische OSD für Ruhe und Ordnung sorgen. „Wer sich nicht ausweisen kann, kommt nicht ins Freibad“, sagte der Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel nach einem langen Krisengipfel im Problembad am Samstag (27.7.) Mit ihm am Tisch: Bäderchef Roland Kettler, Stadtdirektor Burkhard Hintzsche und der Aufsichtsratschef der Düsseldorfer Bäder, Peter Schwabe.
Dritte Badräumung hat Konsequenzen
Anlass für das Krisentreffen war die dritte Kompletträumung des Rheinbads innerhalb von vier Wochen am Freitagabend (26.7.). Rund 1500 Badegäste mussten das Bad vorzeitig verlassen. Düsseldorfer Polizeibeamte in mindestens 18 Streifenwagen kamen den sechs Security-Kräften und dem Badpersonal zur Hilfe. Zuvor hatte eine Gruppe Jugendlicher nach Angaben von Augenzeugen die Rutsche und den Sprungturm besetzt. Anordnungen der Bademeister sollen sie nicht befolgt und diese stattdessen bedroht haben. Die Polizei fertigte Anzeigen wegen Beleidigung.
OB spricht von "Jugendbande"
Badpersonal und Security-Leute hatten von 60 Jugendlichen gesprochen, augenscheinlich junge Männer zwischen 14 und 17, augenscheinlich aus Nordafrika – so die Hinweise. Bäderchef Kettler gab dies in ersten Statements so an die Medien weiter und schränkte am Samstag ein, Herkunft und Nationalität stünden ja nicht auf der Badehose. Die Düsseldorfer Polizei wollte zur Nationalität und Herkunft der Störer keine Angaben machen. Oberbürgermeister Geisel sprach von einer „Jugendbande“.
Die Rheinische Post veröffentlichte Augenzeugenberichte, die die Situation vor der jüngsten Badräumung unterschiedlich wiedergeben. Eine junge Frau sah in den Vorfällen lange Zeit einen Freibad-Spaß. Eine Mutter sorgte sich demgegenüber schon weit früher um ihre Kinder. Die Schichtleiterin des Rheinbads soll mit den Worten „Ich klatsch‘ Dich gleich gegen die Wand!“ bedroht worden sein.
Weiterer Krisengipfel am Montag
Bei den laut OB Geisel telefonisch mit dem Düsseldorfer Polizeichef Norbert Wesseler abgestimmten Sofortmaßnahmen soll es nicht bleiben. Am Montag wird im Düsseldorfer Rathaus ein weiterer Krisengipfel tagen. Dann soll über auch über mittelfristige Maßnahmen gesprochen werden. Dazu gehören dem Vernehmen nach Bändchen für Badbesucher, denn im Rheinbad gibt es den Verdacht, dass Jugendliche über den Zaun klettern, ohne Eintritt zu bezahlen. Zudem wird erwogen, künftig nur noch Leuten Einlass zu gewähren, die sich Online im Internet ein Ticket besorgt haben. Solche Modelle gibt es bereits in zahlreichen Freibädern am Niederrhein und im Ruhrgebiet.