Düsseldorf: Zum 100. Geburtstag große Pläne bei den "Alde"
Die Alde Düsseldorfer Bürgergesellschaft 1920 e.V. hatte für ihren 100. Geburtstag große Pläne und der Festausschuss war mitten in den Vorbereitungen, als Corona alle Zeichen auf Stopp setzte. Kreativ wird nun trotzdem gefeiert. Am Samstagnachmittag (22.8.) zuerst in kleiner Runde mit dem Oberbürgermeister im Rathaus und am Abend mit einem digitale Stammtisch, für den die Mitglieder vorab mit einem Geburtstagsschluck versorgt worden waren. Für ihr Jubiläumsjahr haben die "Alde" sich viel vorgenommen.
Oberbürgermeister Thomas Geisel ist selber Mitglied bei den „Alde“ und hatte zum Jubiläum in den Jan-Wellem-Saal eingeladen
Radschläger
Vielen Düsseldorfer*innen sind die „Alde“ vom alljährlichen Radschlägerturnier bekannt, dass der Verein im vergangenen Jahr zum 70. Mal ausrichtete. Dabei treten Mädchen und Jungen in verschiedenen Disziplinen beim Radschlagen an. Das Radschlagen als Wahrzeichen der Stadt ist eine der Traditionen, die von den „Alde“ bewahrt wird. Ein weiteres Ziel der Gemeinschaft ist die Pflege der „rheinischen Mundart mit Düsseldorfer Prägung“ – oder wie viele es vereinfacht nennen: Düsseldorfer Platt. Mundartforscher Heinrich Spohr, Ehrenmitglied bei den „Alde“, mag den Ausdruck „Platt“ nicht, da damit die Mundart als Sprache der Armen und Einfachen abgewertet werde.
Nach der Feierstunde im Rathaus wurde beim digitalen Stammtisch auf den 100. Geburtstag angestoßen
Mundart und Kulturgüter
Neben dem Radschlagen und der Mundart ist der Bürgergesellschaft wichtig, Erinnerungen zu bewahren und das auch an Bauwerken und Kulturgütern. So zieren Tafeln viele Orte in Düsseldorf, die auf die historischen Zusammenhänge hinweisen. Damit wollen die „Alde“ ihren Beitrag leisten, die Stadt lebenswert zu halten. Zu ihrem 100. Geburtstag haben sie sich dabei ein besonders großes Projekt vorgenommen: Die Wiederaufstellung des Marstallgiebels.
Rolf Lenz ist der Baas der Alde und stellte das große Projekt zum 100. Geburtstag vor
Der Marstallgiebel
Kurfürst Jan Wellem errichtete 1713 nördlich von Schloss Jägerhof ein Jagdzeughaus (Marstall), an dem drei große geschnitzte Giebelfelder gab, die dem Künstler Gabriel Grupello zugeschrieben werden. Mit Abriss des Marstalls 1910 wurden die Giebel in den Neubau der Orangerie an gleicher Stelle integriert. 1943 beschädigten Bomben die Orangerie schwer. Bürger*innen retteten Teile der Schnitzereien und lagerten sie ein. Es dauerte bis zum Jahr 2007, um die Restaurierung des Marstallgiebels zu erreichen und weitere fünf Jahre ihn in die Denkmalliste der Stadt Düsseldorf aufzunehmen. Nun wird er restauriert und die Alde haben sich zum Ziel gesetzt die Wiederaufstellung zu organisieren. Dafür werden sie hinter Schloss Jägerhof eine Wand schaffen, an der der 4 x 16 Meter große Giebel ausgestellt wird.
Der Marstallgiebel soll ausgestellt werden, Fotos aus dem Geburtstags-Flyer der Alde
Paten gesucht
Er großes Ziel für die derzeit 301 Mitglieder der „Alde“ und so wird auch zum Geburtstag um Unterstützung für das Projekt geworben. Es werden Patenschaften für Denkmäler vermittelt, was auch beim Marstallgiebel möglich ist.
Hier geht es zu weiteren Informationen zum Marstallgiebel und Unterstützungsmöglichkeiten Downloaden
Blumen in rot-weiss, den Farben der Alde und der Stadt Düsseldorf zum Geburtstag