Fortuna Düsseldorf verliert in allerletzter Minute gegen Dortmund: 0:1 (0:0)
Höchststrafe für gut spielende Fortunen: In der allerletzten Minute der Nachspielzeit fängt sich Düsseldorf im Heimspiel gegen den Tabellenzweiten Borussia Dortmund ein unglückliches Tor. Zuvor hatte der Videokeller ein Dortmunder Tor von Guerreiro wegen Handspiels aberkannt, Fortuna traf erneute zwei Mal den Pfosten. Lange Zeit fand Dortmund kein Mittel gegen solide verteidigende Düsseldorfer. Dortmunds Trainer Lucien Favre macht den Fortunen nach dem Spiel ein großes Kompliment: Sie seien sehr gut organisiert gewesen, ein Unentschieden wäre gerechtfertigt gewesen. Fortunas Trainer Uwe Rösler kaut noch sichtlich auf der Last-Minute-Niederlage: "Für meine Mannschaft tut mir das unendlich leid." Sie werde sich nun rasch wieder aufrichten – denn schon am Mittwochabend steht die nächste Partie auf dem Plan.
Oliver Fink verletzt
Fortunas Trainer muss auf den verletzten Oliver Fink verzichten, bei Borussia Dortmund spielt der zuletzt gelb gesperrt Hummels von Beginn an mit. Die Dortmunder müssen drei Punkte in Düsseldorf machen, um im Kampf um die Meisterschaft ein Fünkchen Resthoffnung zu haben – und um sich einen der lukrativen Champions League Plätze zu sichern. Die Fortuna muss drei Punkte machen, um vom unseligen Relegationsplatz wegzukommen – und den Abstand zu Werder Bremer zu halten, die heute beim Tabellenletzten in Paderborn gastieren.
Auf Augenhöhe
In den ersten 20 Minuten tasten sich die Mannschaften ab. Dabei hält die Fortuna die Augenhöhe zum Tabellenzweiten. Kaan Ayhan ackert im Mittelfeld und im Spielaufbau. Thommy sorgt für Gefahr, sobald er an den Ball kommt. Bei den Dortmundern hingegen kreist der Ball oft suchend im Mittelfeld. Die Düsseldorfer haben ihr früheres Anlaufen des Gegners weiter perfektioniert.
Glanzparade Kastenmeier
Die erste Großchance für Borussia Dortmund entspringt in Minute 21 einer der blöden Kurzecken der Fortuna. Über einen Kopfball Hummels und eine schnelle Weiterleitung von Sanches kommt der Ball zu Hakimi, der völlig frei auf Kastenmeier zuläuft. Fortunas Keeper bringt Bein und Hüfte in die Schussbahn – und vereitelt damit eine Hundert-Prozent-Chance für den BVB.
Dortmund drückt
Im Anschluss gelingt es den Dortmundern, das Spiel weiter in Richtung Fortuna-Tor zu verlagern. Dort weder ein Schuss von Guerreiro (31.), noch ein Hakimi-Spurt (39.) bringen echte Gefahr für das Tor der Fortuna. Auf der Gegenseite fehlen die zwingenden Chancen für die Gastgeber. Gegen Ende der ersten Halbzeit schaltet Dortmund einen Gang runter. Torlos geht es in die Pause. In Paderborn führt Werder Bremen zu diesem Zeitpunkt mit 3:0.
Ohne Wechsel in die zweite Halbzeit
Ohne personelle Wechsel starten beide Teams in die zweite Halbzeit. Und wieder hat Borussia Dortmund die minimal besseren Spielanteile, Fortuna steht unverändert sicher. Ab der 60. Minute beginnen die Wechsel. Favre bringt Erling Haaland für Axel Witsel.
Und nur 67. Minuten später fällt das Tor für Borussia Dortmund. Raphael Guerreiro trifft, es gibt eine Trinkpause, langsam sortieren sich die Spieler am Mittelkreis und dann ertönt der virtuelle Pfiff aus Köln, aus dem Videokeller. Der Treffer wird überprüft und annulliert. Der Torschütze sei mit dem Unterarm am Ball gewesen, heißt es.
Starke Schlussphase der Fortuna
Die Rückkehr zum 0:0 wirkt motivierend auf die Fortuna. Nun drängen die Gastgeber. Skribski ersetzt Sutner (76.), in Minute 81 geht Karamann und Hennings kommt, Morales ersetzt Sobottka und nur zwei Minuten später humpelt der völlig ausgepowerte Eric Thommy auf der Gegenseite vom Platz. Jean Zimmer übernimmt. Mehrfach kommen die Fortunen nun in aussichtsreiche Positionen. Zweimal treffen Düsseldorfer nur den Pfosten, davon einmal in Minute zwei der fünfminütigen Nachspielzeit. Gerade als es so ausschaut, als sei der Düsseldorfer Siegtreffer nur noch einen Grashalm entfernt, steigt bei einem Dortmunder Gegenangriff der blonde Erling Haaland in die Luft und setzt einen Kopfball unhaltbar in die rechte Ecke des Fortuna-Kastens.
So geht’s weiter
Maximale Strafe – 90 plus vier Minuten hat die Fortuna auf Augenhöhe nicht bloß mitgehalten, sondern gut gespielt. Und dann gibt es diesen Ball ins Tor. Vier, fünf Spieler liegen auf dem Boden und können es nicht fassen. Wenige Sekunden nach dem Anstoß ist die Partie beendet.
Fortuna parkt auf Platz dem Relegationsplatz 16; Werder Bremer dahinter ist nun punktgleich und hat mit einem 5:1 Sieg über Paderborn sein Torverhältnis aufpoliert. Mainz auf dem Tabellenplatz 15 hat durch die unglückliche Heimniederlage der Fortunen die Chance bekommen, am Sonntag im Heimspiel gegen Augsburg zusätzlichen Abstand zu Düsseldorf zu gewinnen. Bereits am Mittwoch (17.6.) tritt Düsseldorf bei RB Leipzig an (20.30 Uhr).