Düsseldorf Fürstenplatz: 80 Teilnehmende von iFuriosi protestieren gegen die Corona-Ausgangssperre
Am Ende holte sie die Kälte – und nicht der Schutzmann: Rund 80 Düsseldorfer*Innen haben am Samstagabend (24.4.) auf dem Fürstenplatz in Düsseldorf Friedrichstadt gegen die Ausgangssperre protestiert. Polizei stand drumherum, griff aber nicht ein. Dafür wurde es nach 22 Uhr unangenehm kühl – mit einstelligen Temperaturen. Inhaltlich ging es den Teilnehmer*Innen von iFuriosi um – „What the Fuck“ – „Was zum Teufel“ – die Einschränkung der Bewegungsfreiheit zwischen 22 und 5 Uhr in Düsseldorf. Diese und die aus Sicht der Organisator*Innen einseitigen Freiheitsrechte für die Industrie in der Corona-Pandemie werden abgelehnt – wie der Kapitalismus als "unmenschliches System" insgesamt.
Protestplakat: die Ausgangsbeschränkungen als Wachmacher.
Mit Stühlen, Lautsprecher, Boule-Kugeln rückten die Demonstranten an, um für ihr Recht einzutreten, sich abends draußen aufhalten zu dürfen. Ausdrücklich betont wurde die Gefahr, die von Corona ausgeht und die Bedeutung von Anstands- und Hygieneregeln. Die zur Bundesnotbremse gehörende Ausgangssperre zwischen 22 und 5 Uhr halten die Teilnehmer*Innen für ein unangemessenes und falsches Mittel, die Infektionszahlen zu bekämpfen. An der frischen Luft sei das Ansteckungsrisiko gering. „Man nimmt uns die Möglichkeit, Freunde zu treffen und sich abends bei einem Spaziergang zu erholen.“
Die Polizei beobachtete den Protest ohne einzugreifen.
Die Risiken der Pandemie würden von der Politik privatisiert, um die Wirtschaft zu schonen. Dieselben beiden Kollegen, die den ganzen Tag ohne Abstand und Schutz zusammenarbeiten, würden nach Feierabend plötzlich zum Infektionsrisiko, wenn sie mit ihren Kindern gemeinsam etwas unternehmen wollten. Außerdem verweigere die Wirtschaft Testungen der Mitarbeiter. Und: Zumindest die Produktion von Impfstoff müsse verstaatlicht werden, um der Profitgier einen Riegel vorzuschieben.
Abgrenzung des Protests gegen Ultrarechte und Schwurbler.
Am Rand der Demo machten die Teilnehmer*Innen auf einem großen Schriftzug deutlich, von welchen Kritikern von Corona-Maßnahmen sie ganz klar und eindeutig abgrenzen wollen: „No Nazis – No Querdenker“.