Düsseldorf Garath: Eine Kreuzblume für das Matthäus-Haus
Seit Mai 2020 wird am neuen Gemeindezentrum von St. Matthäus an der René-Schickele-Straße gebaut und eigentlich ist die Grundsteinlegung schon überfällig. Aber die Gemeinde hatte immer noch auf Lockerung der Corona-Maßnahmen gehofft und deshalb den Termin verschoben. Jetzt schreitet der Bau immer weiter voran und so versammelten sich künftige Nutzer und Erbauer am Donnerstag (22.4.) bei strahlendem Sonnenschein und mauerten die traditionelle Zeitkapsel ein. Dabei wurde auch der ganz besondere Grundstein des Hauses präsentiert: Eine Kreuzblume des Kölner Doms, die nach Fertigstellung an zentraler Stelle für alle zu sehen sein soll.
Unter Hygienemaßnahmen waren die Teilnehmer*innen zur Grundsteinlegung gekommen
In der Einladung wurden die Teilnehmer*innen der Grundsteinlegung des Matthäus-Hauses schon ein wenig neugierig gemacht: „langersehntes Ereignis mit einem außergewöhnlichen Grundstein“ hieß es dort. Langersehnt ist die Umschreibung dafür, dass die ersten Ideen für ein neues Gemeindehaus bereits aus dem Jahr 2007 stammen. Damals fusionierten die Kirchengemeinden St. Norbert und St. Theresia zu St. Matthäus. Ein gemeinsames Gemeindehaus sollte das Zusammenrücken der Gemeinden fördern – so die Idee damals. Doch lange passiert nichts. Dann galt es Hürden zu überwinden, denn Änderungen der Pläne, steigende Kosten, deren Finanzierung und schließlich der Brandschutz hielten den gegründeten Neubauausschuss im Atem. Die 65. Sitzung des Gremieums steht an und alle sind froh, dass nun mit der Grundsteinlegung die Fertigstellung näher rückt.
Von der St. Matthäus Kirche aus ist die Baustelle gut zu erkennen, das Plakat zeigt als Zeichnung, wie das Gebäude aussehen wird
Der stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstands, Peter Windeln, präsentierte am Donnerstag stolz, was der Kölner Dombaumeister für die Garather Gläubigen zur Verfügung gestellt hatte: Eine Kreuzblume, die am Kölner Dom verbaut war und dann wegen Renovierungen ausgetauscht wurde. Sie wird künftig der ganz besondere Grundstein im Matthäus-Haus zu sehen sein. Die Kreuzblume stehe symbolisch dafür, dass St. Mattäus Teil des Kölner Bistums sei. Dabei machte Windeln aber auch deutlich, dass man als eigenständige Gemeinde nicht mit allem einverstanden sei, was im Bistum geschehe. Man werde sich konstruktiv und kritisch in den anstehenden Veränderungsprozess einbringen, betonte er. Wer genau schaut, kann an den Bauzäunen des neuen Gemeindezentrums zahlreiche Plakate der Initiative Maria 2.0 erkennen und vor der Kirche weht die Regenbogenfahne, die auch Homosexuellen Paaren signalisiert, dass sie willkommen sind.
(v.l.) Pfarrer Ruster und Peter Windeln versenken die Zeitkapsel
Neben der Kreuzblume wurde bei der Grundsteinlegung die obligatorische Zeitkapsel eingemauert, die neben einer aktuellen Tages- und Kirchenzeitung, die Urkunde auch eines der Glaskreuze enthielt, die die Kommunionkinder der Gemeinde erhalten.
Wenn alles gut läuft, hofft Pfarrer Martin Ruster im September zum Richtfest einladen zu können. Dann vielleicht auch mit Häppchen und Umtrunk, wenn Corona dies zulässt. Die Fertigstellung des Gemeindehauses wird in 2022 erfolgen. Darauf ob Mitte 2022 oder eher Herbst wollte sich noch niemand so recht festlegen.